Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der ehrenamtlichen Engagierten im Bereich der Asylarbeit von 200 auf 1.000 gestiegen. "Es ist beeindruckend, wie viele Helferinnen und Helfer sich mit ihren unterschiedlichen Möglichkeiten für die Menschen einsetzen, die ihre Heimat verlassen mussten. Es ist wichtig, dass auch diese Menschen professionell begleitet werden, denn es gibt viele Situationen, bei denen das Ehrenamt an seine Grenzen kommt", so Stefanie Weber, Mitglied der Geschäftsführung. Diese Hilfe möchte der Caritasverband Darmstadt durch verschiedene Maßnahmen gewähren. Zum einen wurde die Koordinationsstelle Asyl 2015 auf eine ganze Stelle ausgeweitet, damit die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer fachlich beraten, begleitet, unterstützt, geschult und informiert werden. Auch die Vernetzung wird durch die Caritasmitarbeiterin Marion Kostial gefördert. "Ein neues Angebot möchten wir nun mit einer Homepage schaffen", so Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer, der schon über vierzig Jahre für den Verband tätig ist. Eine Informationsplattform zum Thema Flucht und Asyl für Ehrenamtliche im Kreis Bergstraße soll die Asylarbeit vernetzen und aktuelle Informationen für Asylkreise und ihre Ehrenamtlichen bereitstellen.
Um die Integration von Flüchtlingen zu verbessern möchte der Verband mit einer neuen Stelle Gemeinden bei der Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten beraten und begleiten. "Beschäftigung gilt als Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration, sie hilft das Selbstwertgefühl herzustellen, strukturiert den Alltag und verleiht dem Leben Sinn", so der Caritasdirektor. Arbeit binde Flüchtlinge in das Leben vor Ort ein und begünstige den Beziehungsaufbau und trage zur psychischen Gesundheit bei. "Für viele Flüchtlinge ist es sehr schwer eine Beschäftigung im regulären ersten Arbeitsmarkt zu finden. Dennoch gibt es niederschwellige Möglichkeiten, denn Gemeinden sind gesetzlich in der Lage gemeinnützige Beschäftigungsmöglichkeiten und Stellen im Bundesfreiwilligendienst zur Verfügung zu stellen. Diese gemeinnützige Tätigkeit kann zur Integration in den ersten Arbeitsmarkt führen. Flüchtlinge und Gemeindemitglieder lernen sich dadurch besser kennen und so können diese Kontakte die Arbeitssuche begünstigen", erläutert Kiefer das aktuelle Vorhaben. Möglich sei dieses Hilfeangebot durch eine überaus großzügige Spende der Dietmar-Hopp-Stiftung, Eigenmittel des Caritasverbandes und sonstigen Spenden.
Bei allen neuen Herausforderungen durch die Flüchtlingsarbeit setzen sich die Mitarbeitenden des Verbandes weiterhin engagiert in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern für Menschen ein, die Hilfe benötigen. Rund 500 Betroffene, Anghörige und Betreuer kontkatierten das Suchthilfezentrum in Heppenheim, rund 250 Rat- und Hilfesuchende suchten 2015 das Gemeindepsychiatrische Zentrum Bergstraße-Ried auf, 500 Menschen versorgt der Krisendienst Südhessen, der Menschen in psychischen Krisen eine verbesserte ambulante Behandlung als Alternative zu einem stationären Aufenthalt anbietet und über 5.100 Menschen mit unterschiedlichen Problemen haben im vergangenen Jahr die Allgemeine Lebensberatung aufgesucht. "Enorm war der Anstieg im Bereich der Seniorenberatung", so Caritasdirektor Ansgar Funcke. Der Wunsch der älteren Menschen so lange wie möglich zu Hause im vertrauten Umfeld zu leben sei sehr hoch. Daher seine auch die SoNAh Modellprojekte in Bensheim, Bürstadt und Einhausen ein voller Erfolg. "Die vom Caritasverband für die Diözese Mainz geförderten Sozialraumorientierte Netzwerke in der Altenhilfe (SoNAh) möchten nachbarschaftliche Netzwerke knüpfen und dabei ehrenamtliches Engagement fördern, damit auch im Alter ein erfülltes und aktives Leben möglich ist. Damit das gelingt, braucht es neben den traditionellen Angeboten der Altenhilfe im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich auch die Mithilfe und ein gut vernetztes Miteinander der Menschen im direkten Lebensumfeld der Senioren", so Funcke. Zahlreiche Initiativen sind bisher an allen drei Standorten entstanden, die sehr stark genutzt werden. Aktuellstes Beispiel hierfür der seit letzten Donnerstag in Einhausen errichtete Mittagstisch, der gleich beim ersten Treffen über 40 Interessenten fand.
Wenn das alleine Leben aber nicht mehr möglich ist, so bietet der Verband auch im stationären Bereich moderne und innovative Konzepte. Der Caritasverband Darmstadt hat mit seinen drei Alten- und Pflegeheimen in Bürstadt, Bensheim und Einhausen und seinen sieben ambulanten Pflegeinrichtungen mit mehreren hundert Mitarbeitenden einen reichen Erfahrungsschatz und ein hohes Know-how in der Altenhilfe. Um zeitgemäße Angebote in Bürstadt vorzuhalten, beginnt der Verband in diesem Jahr mit der Modernisierung des Bürstädter Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth. "Wir wollen die Doppelzimmer zurückbauen und schöne Einzelzimmer zur Verfügung stellen, um die Privatsphäre der Bewohner zu gewährleisten", so Kiefer. Damit alle 94 Bewohner künftig in Einzelzimmern leben können, ist ein Anbau für zwei Hausgemeinschaften mit je zwölf Räumen nötig. Bei der Sanierung des Haupthauses wird auf das moderne Hausgemeinschaftskonzept umgestellt. Als Vorbild dient das Caritaszentrum St. Vinzenz in Einhausen. Dort läuft das Konzept mit den Hausgemeinschaften bereits seit der Eröffnung im Februar 2014. "Das Leben in kleinen familiären Hausgemeinschaften mit einer eigenen Küche möchte die Eigenständigkeit der Menschen fördern", so der Direktor. Betreut werden die Bewohner von Pflegekräften und Alltagsbegleitern. "Die Alltagsbegleiter sind für die Menschen da, helfen bei der Organisation des Haushalts und beim Kochen, organisieren Spielenachmittage und haben ein offenes Ohr für die Bewohner."
Auch das Alten- und Pflegeheim Mariä Verkündigung, dessen Trägerschaft der Caritasverband Darmstadt übernehmen wird, wird vollständig saniert werden und dadurch ein passgenaues Angebot für Lampertheim bereitstellen. Dieses umfasst im Wesentlichen vier Bausteine: das Alten-Pflegeheim im Hausgemeinschaftsmodell mit 96 Plätzen, Betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren bestehend aus 50 Wohnungen, ein Sozialstationsstützpunkt und eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Die Vermischung von ambulant und stationär sowie das Angebot des Betreuten Wohnens sollen ein breites Angebot an Hilfeformen je nach Bedarf der älteren Menschen gewährleisten.
Zahlen Daten Fakten
Im Jahr 2015 haben
5.153 Menschen mit unterschiedlichen Problemen haben die Allgemeine Lebensberatung im Kreis Bergstraße aufgesucht.
- es gab 419 Gespräche in der Eheberatung
- es fanden 497 Beratungen in Verbindung mit einer Schwangerschaft statt
- es gab 355 Kontakte in der Vermittlung bei der Kindertagespflege
- in der Seniorenberatung wurden 3.015 Gespräche geführt
- die Schuldnerberatung wurde von 387 Klienten aufgesucht
- Insgesamt gab es 642 Beratungsgespräche in der Schuldnerberatung.
- in der Selbsthilfekontaktstelle kam es insgesamt zu 1.999 Kontakten (Mail, Telefon, Beratung usw.). 121 Personen waren auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe
- im Betreuungsverein werden aktuell 59 ehrenamtliche Betreuer unterstützt
- es fanden insgesamt (Betreuungsverein und Seniorenberatung) 507 Beratungen zu vorsorgenden Verfügungen statt.
Migrationsdienst
An der Bergstraße hatten wir 2015
- 344 Fälle in der Beratung (MBE, Flüchtlinge)
- 220 Kinder in der Hausaufgabenhilfe,
- 74 Frauen in 4 Integrationskursen
- 25 Teilnehmer in Sprachkursen für Asylbewerber
- 1000 Ehrenamtliche in der Asylarbeit Ende 2015 - Zielgruppe von Schulungen
und Fortbildungen der Koordinationstelle Asyl & Ehrenamt.
- 38 HonorarmitarbeiterInnen in der HAH begleitet und beraten
- 21 ehrenamtliche Mitarbeiter in der HAH begleitet und beraten
Gemeindepsychiatrische Zentren Bensheim, Lampertheim, Viernheim
- 2015 nahmen im Versorgungsgebiet 247 Personen die verschiedenen Angebote des Gemeindepsychiatrischen Zentrums wahr
- 108 Klienten (davon 38 Angehörige) wurden in 290 Einzel-, Paar- und Familiengesprächen beraten und betreut. Es wurden auch 21 Haus- bzw. Klinikbesuche geleistet.
Caritas Zentrum Franziskushaus:
Weiterentwicklung zum Bürgertreffpunkt: 51 verschiedene Gruppierungen treffen sich im Haus. 60 ehrenamtlich engagierte Menschen arbeiten in den unterschiedlichsten Projekten. Das Haus hat einen Durchlauf von durchschnittlich 250 Personen täglich.
Suchthilfezentrum Heppenheim:
498 mal wurde das Suchthilfezentrum Heppenheim von Betroffenen, Angehörigen und Betreuern kontaktiert.
- 374 mal wegen legalen Suchtmitteln
- 79 mal wegen Drogen
- 45 mal von Angehörigen
350 Klienten waren Männer, 148 Frauen.
Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung (Suchtberatung) mit Neue Wege Kreis Bergstraße wurden für 50 Leistungsbezieher 207 Beratungsgespräche in Form von Einzel- und Gruppenberatung erbracht.
Zusätzlich zu den o.g. Fallzahlen fanden in den "Servicepoints Sucht" der Jobcenter Mörlenbach und Heppenheim mit 72 Mitarbeitern des Fallmanagements 530 Kontakte statt. Mit 62 Leistungsbeziehern wurden 73 Beratungsgespräche geführt. 154 weitere Leistungsbezieher wurden im Rahmen der Einstiegsoffensive mit suchtspezifischen Basisinformationen versorgt.
Adaptionseinrichtung "An der Bergstraße"
Die Aufgabe der Adaptionseinrichtung "An der Bergstraße" ist die Durchführung der Adaptionsphase in der medizinische Rehabilitation von alkohol-, drogen- und medikamentenabhängigen Frauen und Männern. Schwerpunkt ist die Integration in Arbeit, Wohnung und neues soziales Umfeld.
Die Adaptionseinrichtung wurde 2015 von 11 verschiedenen Leistungsträgern in Anspruch genommen und von 21 verschiedenen Fachkliniken belegt.
betreute Patienten in 2015: 65
davon fanden ca. 37 % eine Arbeitsstelle
57 % fanden eine neue Wohnung und
18 % gingen in eine Betreute Wohngemeinschaft
Diagnosen:
Alkoholabhängigkeit 69,2%, Opiatabhängigkeit 6,1%, Cannabisabhängigkeit 10,7%
Sonstige 14,0%
Klinik Schloß Falkenhof:
229 Patienten im Jahr 2015
Hotel-Restaurant Karolinger Hof
2015 betrug die durchschnittliche Zimmerbelegung 70%. Insgesamt wurden 2700 Reservierungen bearbeitet und 3000 Personen eingecheckt.
Für Lorsch und Bensheim werden täglich für rund 90 Personen gekocht.
Zusätzlich werden Tagungen und Veranstaltungen bewirtet. Insgesamt wurden ca. 151 Feiern, Tagungen und Veranstaltungen im Jahr 2015 mit über 5300 Gästen organisiert und durchgeführt.
Es gab weitere zwei Auszeichnungen für den herausragenden Service und die Kundenfreundlichkeit in 2015, somit wurden wir 2x hintereinander ausgezeichnet und konnten den hohen Standard halten und weiter ausbauen.
PFLEGE
Caritasheim St. Elisabeth, Bensheim:
123 Plätze, davon 120 stationär und 3 eingestreute Kurzzeitpflegelätze,
Ende 2015 zu 98,85% belegt
Von den Heimbewohnern sind 35% in der Pflegestufe 1 (Hilfs- und Pflegebedarf mehr als 90 min täglich), 35% in der Pflegestufe 2 und 24% in der Pflegestufe 3;
6% der Bewohner haben noch die Pflegestufe 0 In der Tagespflege gibt es 14 Plätze, die 2015 zu 100% belegt waren Über 80 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in vielen Bereichen des Hauses engagiert.
Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth, Bürstadt
94 Plätze, Auslastung: 98,33%
Aufgeteilt in Pflegestufen:
Stufe 0: 1,35%, Stufe 1: 45,65%, Stufe 2: 34,30%, Stufe 3: 18,70%
Durchschnittlich waren 4 Kurzzeitpflegegäste pro Monat im Haus
Im Betreuten Wohnen stehen 19 barrierefreie Zwei-Zimmer-Appartements mit ca. 47 bis ca. 63 qm zur Verfügung. Die 19 Wohnungen waren das ganze Jahr über belegt.
Projekt SoNAh mit vielfältigen Aktivitäten
Niederschwellige Betreuung an zwei Nachmittagen: Ca. 6-8 Personen pro Nachmittag
Caritaszentrum St. Vinzenz, Einhausen
40 Plätze, mit der Belegung von 14430 Pflegetagen
Auslastung von 98,84% .
Die Verteilung in den einzelnen Pflegestufen stellt sich wie folgt dar:
Pflegestufe 0: 2,53%
Pflegestufe 1: 48,57%
Pflegestufe 2: 39,76%
Pflegestufe 3: 9,15%
Im Hausgemeinschaftsmodell liegt der Schwerpunkt auf Pflegestufe 1.
Im Betreuten Wohnen stehen 8 Wohnungen zur Verfügung. Alle Wohnungen waren im Laufe des Jahres 2015 belegt. Im betreuten Wohnen leben insgesamt 9 ältere Menschen darunter 1 Ehepaar.
Projekt SoNAh mit vielen Aktivitäten
Krisendienst Südhessen:
Der Krisendienst Südhessen hat das Ziel, Menschen in psychischen Krisen eine verbesserte ambulante Behandlung als Alternative zu einem stationären Aufenthalt anzubieten. Derzeitiger Stand: 500 Menschen
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche:
1052 Personen suchten im Jahr 2015 die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche an den Standorten Fürth, den Außenstelle Heppenheim und Wald-Michelbach in 2015 auf; 2040 Beratungen fanden mit 396 Familienstatt.
- In der aufsuchenden Arbeit der Erziehungsberatungsstelle an neunSchulen im Einzugsgebiet (Beratung in der Schule -BIS) wurden zusätzlich 426 SchülerInnen beraten.
- An 34 Standorten aufsuchender Arbeit in Kindertagesstätten (Beratung im Kindergarten - BIK) fanden weitere 232 Beratungen im Zusammenhang mit Kindergartenkindern statt.
- Das Gewaltpräventionsprojekt "Sozialtraining für SchülerInnen" konnte aus Kapazitätsgründen in 2015 nicht weitergeführt werden.