Theater der Erfahrungen
Das Nachbarschaftsheim
1947 wurde das Nachbarschaftsheim Darmstadt e.V. im Prinz-Emil-Garten als soziokultureller Verein gegründet und basiert seither auf sozialem und freiwilligem Engagement innerhalb einer solidarischen, vielfältigen und demokratischen Gemeinschaft.
Das Grundprinzip des Nachbarschaftsheims liegt bis heute in der Begleitung aller Bürger*innen im Stadtteil Bessungen und das über die komplette Lebensspanne hinweg. Deshalb werden verschiedene soziokulturelle Angebote zur Verfügung gestellt (Kinderbetreuungsangebote, Kulturveranstaltungen, Beteiligungsprojekte wie der Nachbarschaftsgarten, Angebote für Senior*innen, Sportkurse, Angebote für Familien, Sprachkurse, Workshops und Vorträge). Innerhalb dieser Angebote und darüber hinaus können sich alle Bürger*innen von Bessungen im Nachbarschaftsheim zusammenfinden, sich austauschen und vernetzen. Die individuellen Ressourcen werden dabei gefördert und gleichzeitig wird durch das Konzept des Nachbarschaftsheims auf die einzelnen Bedürfnisse der Bürger*innen von Bessungen eingegangen. Durch verschiedene Beteiligungsprojekte, wie dem Nachbarschaftsgarten, werden Räume geschaffen, die dazu beitragen, dass sich Bürger*innen begegnen, vernetzen und den Sozialraum aktiv gestalten.
Zu den aktivierenden Nachbarschaftsprojekten gehört ein Bewegungs- und Informationsprogramm für Senior*innen „Gesund altern im Quartier“ und ein nachbarschaftliches Patenschaftsprojekt „Mininetzwerke“.
Das Projekt: „Theater der Erfahrungen“
Hintergrund
Menschen im letzten Drittel ihres Lebens befinden sich in einer besonderes intensiven Phase des Umschwungs und Veränderung. Ein gewisses Maß an Zeit durch die Befreiung von Erwerbsleben und ein hoher Erfahrungsschatz durch die bisherige Lebenszeit bündeln sich zu einem großen Potential, welches auf vielfältige Art und Weise individuell eingesetzt werden kann. Es zeigt sich, dass eine aktive Teilnahme an Bildungsangeboten und kreativen Tätigkeiten positiv auf die Lebensqualität und Gesundheit im Alter auswirkt. Aus der Verbindung von Senior*innen mit Kultur resultiert ein Motor für gesellschaftliche Innovation. Im Hinblick auf kulturelle Bildung und Arbeit sehen die Projektbeteiligten in dem Potential aus Zeit und Erfahrungsschatz die Chance, dass ältere Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Lebenserfahrung auf künstlerische Art und Weise auszudrücken. Die Idee ist es somit, ein mobiles Laientheater zu gründen – ein Theater der Erfahrungen.
Die Projektidee
Schauspieler*innen und Laien entwickeln gemeinsam Stücke, die an verschiedenen Spielorten wie Schulen, Kindergärten, Pflegeheimen Straßenplätzen aufgeführt werden.
Senior*innen ab 55 Jahren sollen zum einen als Regisseur*innen ihre eigenen Lebenserfahrungen zu Theaterstücken entwickeln und zum anderen als Künstler*innen diese Stücke über das eigene Leben auf der Bühne performen. Dabei sollen alte Erfahrungen eingebracht und neue Erfahrungen durch die Vielfalt des Projekts gemacht werden. Zudem soll die Rolle im eigenen Leben neu entdeckt, verstanden und ausgeweitet werden. Die Senior*innen schaffen dem Alter eine Bühne, welche dem Publikum die Möglichkeit gibt, die Facetten des Alters durch verschiedene Perspektiven zu beleuchten, indem die Künstler*innen eigene Themen, Lebenswelten und Erfahrungen sichtbar machen.
Das Projekt möchte der stereotypischen Reproduktion von Altersbildern entgegenzuwirken, indem diese auf künstlerische Art und Weise aufgebrochen werden. Alter soll weniger als biologische und mehr als soziale Kategorie erkannt werden.
Eine Übersicht der laufenden Aktionen, Projekte und einen Kalender der aktuellen Veranstaltungen finden Sie auf den Seiten des Nachbarschaftsheims Darmstadt.
► Zur Website des Nachbarschaftsheims Darmstadt