Harald Rauck ist seit 30 Jahren ehrenamtlich engagiert dabei, wenn sich samstags ab 14 Uhr die Räume der Tagesstätte im Caritaszentrum Darmstadt mit Leben füllen. Der Ehrenamtler hat in all den Jahren viele Begegnungen erlebt, die ihn teilweise gefordert, aber auch sehr glücklich gemacht haben. Zum Treffen mit Kaffee und Kuchen sind psychisch kranke und einsamen Menschen eingeladen, unabhängig davon, ob sie mit der Caritas aufgrund ihrer Erkrankung in Kontakt stehen. Es ist ein Angebot für alle, um sich am Wochenende nicht einsam zu fühlen.
"Menschen, die alleine wohnen, wenig oder keinen Kontakt zur Familie oder einem Freundeskreis haben, können an einem Wochenende vereinsamen", erzählt Janina Helm, die Dienststellenleiterin des Darmstädter Caritaszentrums. "Da bietet unser dreistündiger Samstagstreff einen guten Zeitvertreib." Dankbar ist die Caritasmitarbeiterin, dass dieser Treff, der zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Gemeindepsychiatrischen Zentrums Darmstadt geworden ist, dank des Engagements von sechs Ehrenamtlichen, zwei Frauen und vier Männer, auf die Beine gestellt, geleitet und betreut wird.
In Zeiten von Corona musste der Treff erstmals schließen. Seit der Wiedereröffnung gibt es einige, die noch nicht wieder den Weg zum Wilheminenplatz 7 in Darmstadt gefunden haben. Waren es früher wöchentlich um die 30 Männer und Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Diagnosen, so kommen nun jeden zweiten und vierten Samstag im Monat etwa 14 Personen.
Die Besucher*innen verbringen die Zeit mit Kniffel oder Rummikub, es wird gepuzzelt, Zeitung gelesen oder auch einfach nur bei Kaffee und Kuchen erzählt. Für manche Besucher*innen ist der Treff seit 30 Jahren ein wichtiger Bestandteil, den sie nicht missen möchten, manch andere sind erst seit kurzem dabei. Jederzeit können Interessierte einfach vorbeikommen.
Christiane Kiesel ist seit 15 Jahren ehrenamtlich dabei. Als ihre Kinder groß waren, hatte sie eine neue Aufgabe gesucht und in der Ehrenamtsbörse vom Samstagstreff erfahren. Sie wusste erst nicht, was zu tun ist, von Kuchen backen und Kaffee kochen sei die Rede gewesen, das habe ihr gefallen und seither ist sie dem Ehrenamt treu geblieben und bringt sogar einen selbstgemachten Kuchen mit. "Ich freue mich auf die Gemeinschaft mit den psychisch kranken Menschen und spüre, dass ihnen die Geselligkeit und die Gespräche guttun."
Manchmal brauche man auch gute Nerven, ergänzt der Kollege, der schon seit 25 Jahren mit dabei ist. Er bekomme oftmals die Rückmeldung, dass es für die Klient*innen interessant sei, hier mit fachfremden Personen zusammenzukommen. Normalität zu erfahren, nicht über die Krankheit zu reden, auch das sei ein Grund für einige, sich samstags auf den Weg zu machen.
Manche ehrenamtlich Engagierten sind oder waren im sozialen Bereich beruflich beheimatet, andere nicht. Die Runde harmoniert und arbeitet vertrauensvoll zusammen, die Termine werden immer zu zweit angeboten. Gut tut allen sechs Ehrenamtlichen der regelmäßige Austausch mit der Koordinatorin Janina Helm, die bei Problemen und Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite steht.
Zwei Ehrenamtspreise hat der Samstagstreff schon gewonnen. Der niedrigschwellige Treff spricht zurzeit etwas mehr die älteren Menschen an, jüngere suchen eher Einzelkontakte, vermutet Janina Helm. Vielleicht müssen sie aber auch nur davon erfahren.
Neue Besucher*innen sind ebenso herzlich willkommen wie Ehrenamtliche, die das Team verstärken. Gerne Kontaktaufnahme mit Janina Helm, Tel.:06151 60960, j.helm@caritas-darmstadt.de
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