Menschen brauchen Hilfen, gerade in schwierigen Zeiten. Das Mehrgenerationenhaus ist für viele Bensheimer Bürgerinnen und Bürger eine beliebte Anlaufstelle. Daher sind die Caritasmitarbeitenden auch in Zeiten von Corona weiter für die Menschen da - wenn auch an die aktuell zu beachtenden Regelungen angepasst. Das Café Klostergarten bietet ab Montag, 4. Mai, wieder einen Mittagstisch an – zum Abholen.
Viele haben ihn sehr vermisst, den Mittagstisch im Café Klostergarten. Nun wurde alles vorbereitet und organisiert, so dass ab dem 4. Mai von Montag bis Freitag zwischen 11:00 und 14:00 Uhr Speisen abgeholt werden können.
Für eine bessere Planung wird darum gebeten, die Speisen am Vortag zu bestellen.
Bestellungen sind von
Montag bis Freitag von
8:00 – 11:00 Uhr unter Telefon 0 62 51 – 17 52 00 und von
11:00 – 14:00 Uhr unter Telefon 0 62 51 – 85425260 möglich.
Die Speisekarte ist auf der Homepage des Mehrgenerationenhauses unter
www.mehrgenerationenhaus-bensheim.de/mittagstisch zu sehen. In Lorsch hat das Team von Betriebsleiterin Claudia Bock in den letzten Wochen damit schon gute Erfahrungen gesammelt und hofft, dass auch Stammgäste des Cafe Klostergartens und neue Kunden sich über das Angebot freuen.
Gruppen müssen noch draußen bleiben
Weiterhin geschlossen muss das Mehrgenerationenhaus jedoch für die vielen Gruppenangebote bleiben, die das Franziskushaus sonst so lebendig halten. Cornelia Tigges-Schwering, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses, kann sich an die Ruhe im Haus einfach nicht gewöhnen, sagt sie. Das Team hält mit den vielen Ehrenamtlichen und verschiedenen Gruppen über Informationsbriefe Kontakt. Mit eigens für die Corona Krise zur Verfügung gestellten Fördermitteln des Bundesfamilienministeriums werden nun Investitionen in Digitalisierungsangebote umgesetzt. Stets wird im Mehrgenerationenhaus die Situation neu beurteilt und geschaut, ob aktuelle Regelungen von der Regierung weitere Lockerungen möglich machen. Die Nutzung des öffentlichen "Feuerroten Bücherregals", welches im Garten des Mehrgenerationenhauses steht, ist wie gewohnt möglich. Es können Bücher mitgenommen und getauscht werden.
Corona stellt Arbeit des Migrationsdienstes vor besondere Herausforderungen
Auch im Migrationsdienst mussten die persönlichen Kontakte so weit wie möglich reduziert werden. "Wir beraten seit der Krise überwiegend telefonisch oder in wenigen Fällen auch per Mail, was wegen der Datenschutzbestimmungen auch schwierig sein kann", so Cornelia Tigges-Schwering. "In Kürze wird auch Online- Beratung möglich sein."
Für Menschen, die nicht gut oder fast gar nicht Deutsch verstehen, geschweige denn sprechen, ist es jedoch schwierig, die Anliegen per Telefon oder schriftlich zu formulieren. Während in anderen Bereichen die telefonische Beratung gut funktioniert, stößt sie hier schnell an Grenzen. "Viele brauchen Beratung, weil sie zum Beispiel Briefe nicht verstehen, die sie erhalten haben. Sie können sie uns aber wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht vorlesen", schildert Tigges-Schwering das Problem. Deshalb ist es nach vorheriger telefonischer Anmeldung auch möglich, unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen, einen persönlichen Beratungstermin zu erhalten. Die Integrationssprachkurse über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dürfen bis auf weiteres noch nicht stattfinden, auch hier behält Cornelia Tigges-Schwering die aktuellen Entwicklungen aufmerksam im Blick.
Wie in Zeiten von Corona die Qualifizierungsmaßnahme fortgesetzt wird
„Glücklicherweise hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Maßnahme ‚Altenpflege, Betreuung und Hauswirtschaft‘ ihre erste Etappe der Qualifizierung, den Vorbereitungskurs, schon Anfang März erfolgreich abgeschlossen“, so Projektkoordinatorin Dorothee Spieß. „Aufgrund der Verordnung für Bildungsmaßnahmen in der Coronakrise mussten sie dann Mitte März ihren Praxiseinsatz in den Altenheimen unterbrechen. Der Aufbaukurs findet seitdem im Home-Office statt.“ Nun erhalten die Teilnehmenden die Hausaufgaben zu verschiedenen Fachbereichen nach Hause. So liegt in der jetzigen Phase die Konzentration auf der theoretischen Wissensvermittlung, die praktische Qualifizierung wird fortgesetzt, sobald die Altenheime wieder geöffnet sind. Da gerade die Altenhilfe in Zeiten Corona ein sehr sensibler Bereich ist, bedarf es hierbei eines besonders sorgsamen Vorgehens in Abstimmung mit allen Beteiligten.
Auch hier zeige sich, dass der persönliche Kontakt nur bedingt ersetzt werden kann und so wurden Überlegungen und Strategien zum Unterrichten in Kleingruppen unter Einhaltung entsprechender Hygiene- und Sicherheitsvorschriften ausgearbeitet. „Wir gehen davon aus, dass die Teilnehmenden auf diese Weise erfolgreich ihre Qualifizierung abschließen und sie gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden, trotz der Einschränkungen durch Corona“, so Jobcoach Nadine Spangenberg.
Hoher Gesprächsbedarf bei psychisch kranken Menschen
Im Gemeindepsychiatrischen Zentrum Bergstraße-Ried leitet Karin Poßmann den Bensheimer Standort im Franziskushaus. Mit 50 Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung steht sie und ihr Team weiterhin in Kontakt. Zwölf Menschen nehmen das Intensiv Betreute Wohnen im Franziskushaus wahr, sechs Personen leben im Ringelbandhaus auf dem gleichen Gelände. Hier kann unter Einhaltung der Hygieneregeln und Abstandsregeln auch eine persönliche Beratung oder eine Besprechung in Kleingruppen angeboten werden. Auch die beliebten Kochgruppen, Clubangebote und Frühstücksangebote können derzeit nur für die vierköpfigen Wohngruppen stattfinden. Über den Kontakt seien diese sehr froh, denn eine Isolation tue in der derzeitigen Gefühlslage vielen nicht gut. Andere werden durch das Betreute Einzelwohnen weiterhin versorgt, wobei auch hier die Telefonate jetzt im Vordergrund stehen. „Die Gefühlslage bei den Klientinnen und Klienten ist sehr gemischt“, so Karin Poßmann. „Manche drücken viele Sorgen und Ängste, da sind mehrere Telefongespräche in der Woche erforderlich“. Persönlicher Kontakt werde aber auch bei Spaziergängen gehalten, denn manchmal reiche es nicht, nur zu telefonieren. Daher ist auch hier das Team in engem Austausch und in Überlegungen, wie zum Beispiel das Beschäftigungsprojekt wieder von den Menschen besucht werden kann, für die der Wegfall der Tagesstruktur langfristig negative Folgen haben könnte.
Kontakt
Caritas Zentrum Franziskushaus
– Mehrgenerationenhaus –
Klostergasse 5 a
64625 Bensheim
Telefon: 0 62 51 85 4 25 -18 / -0
Montag bis Donnerstag 8:00 - 12:00 Uhr und 13:30 – 16.00 Uhr
Freitag 8:00 – 12:00 Uhr