Die DMSG Hessen setzt ein Herzensanliegen ihres Landesbeirates MS-Erkrankter um und ist nun auch in der Nacht und am Wochenende für Menschen mit MS ein kompetenter Ansprechpartner.
"Wir können Menschen in ihren Krisen nicht allein lassen" so die Vorsitzende des Landesverbandes der DMSG Hessen. "Krisen ereignen sich nicht nur zu den Zeiten, an denen unsere Beratungsstellen geöffnet haben. Daher brauchen wir starke Netzwerke. Im Krisendienst Südhessen haben wir einen verlässlichen Partner für unser Netzwerk gefunden." so der Geschäftsführer der DMSG Hessen. "Auch für den Krisendienst Südhessen ist die Kooperation mit der DMSG Hessen ein Gewinn. "Die nachlassende Bereitschaft der Krankenkassen solche Leistungen für ihre Mitglieder zu finanzieren, ist vor dem Hintergrund der Zunahme von Ängsten und Vereinsamung nicht nachzuvollziehen," so Caritasdirektorin Stefanie Rhein, die für den Krisendienst Südhessen zuständig ist. Beide Kooperationspartner betonen anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages die Notwendigkeit für solche Dienste. Auch im Land Hessen wird im Rahmen der Neufassung des Psychische Kranken Gesetzes über die Einführung solcher Krisenhotlines und deren Finanzierung debattiert. Die Mehrzahl der Menschen mit MS ca. 70 % sind Frauen. Ungefähr 40 % aller Menschen mit MS haben auch mit psychischen Erkrankungen Erfahrungen. Andere Quellen und Erfahrungswerte rechnen mit über 50%.
Jeder Mensch mit MS kann sich noch sehr genau an die Situation erinnern als er die Diagnose erhalten hat. Da war das Gefühl, dass Lebensträume zerplatzen. Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG kennt das aus eigener Anschauung. Jeder neue Schub wirft die Frage auf wie geht es weiter. Wir sind sehr froh darüber, dass wir auf dem medizinisch, medikamentösen Gebiet große Fortschritte gemacht haben, ergänzt Dagmar Spill die Vorsitzende. Dennoch haben sich Vorurteile und falsche Bilder in der Öffentlichkeit verfestigt. Menschen mit Erkrankungen oder anderen Beeinträchtigungen zeigen Tag für Tag, dass Sie eine wichtige tragende Säule unserer Gesellschaft sind. Allein in der DMSG Hessen engagieren sich ca. 500 Menschen freiwillig und tragen so zu einem starken sozialen Netz in Hessen bei. Auch der Caritasverband Darmstadt mit seinen freiwillig und ehrenamtlich Tätigen wünscht sich eine bessere Anerkennung dieser Leistung der Zivilgesellschaft. Dafür werden sich auch in Zukunft die Kooperationspartner einsetzen.
+++ Was ist MS?
Die Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste organische Erkrankung des zentralen Nervensystems, und sie kann jeden treffen.
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung. Entzündungen in Gehirn und Rückenmark können zu Lähmungen, Taubheitsgefühlen in Händen und Füßen, totaler Müdigkeit und Sehstörungen führen. Da der Krankheitsverlauf sehr individuell ist und sich die Symptome von Patient zu Patient erheblich unterscheiden, wird MS auch als die Krankheit der "1000 Gesichter" bezeichnet.
In Deutschland sind rund 252.000 Menschen an MS erkrankt, davon geschätzt zirka 19.000 in Hessen. An viele Menschen mit MS erhalten Ihre Erstdiagnose zwischen 20 und 40 Jahren. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache der Krankheit nicht bekannt. MS ist keine Erbkrankheit, allerdings spielt offenbar genetische Veranlagung eine Rolle. Zudem wird angenommen, dass Infekte in der Kindheit und früher Jugend und der eigene Lebensstil für die spätere Krankheitsentwicklung bedeutsam sind. Sie ist jedoch nicht ansteckend. Welche anderen Faktoren zum Auftreten der MS, beitragen, ist ungewiss. Die Krankheit kann heute im Frühstadium durch Medikamente, Sport, gesunde Ernährung und psychische Stabilität günstig beeinflusst werden.