Tatjana Schäfer, Jutta Wrobel, Kirstin Reiniger (v.l.n.r.Caritasverband Darmstadt e. V.
100 Tagespflegeeltern sind in Heppenheim, Viernheim, im Odenwald und im Neckartal aktiv und werden vom Team der Caritas pädagogisch beraten, vermittelt und fortgebildet. Nächste Woche erhalten alle Post vom Verband. Darin ist das eigens vom Caritasverband Darmstadt für den Fachbereich entwickelte Büchlein im Pixi-Buch-Format, welches die Eingewöhnungsphase des kleinen Finn erzählt. Die Tagespflegeeltern können weitere Exemplare zu einer Schutzgebühr von einem Euro für interessierte Eltern erwerben. "Der kleine Finn und sein Dino erzählen vom turbulenten Leben in der Kindertagepflege", berichtet Kirstin Reiniger. "Da gibt es anfangs viele Fragen. Was passiert dort? Wie ist der Tagesablauf? Was gibt es für Rituale? Manchmal gibt es auch Ängste. Auch bei Finn - die werden aber in Neugier und Entdeckergeist gewandelt." Als Leiterin der Kinder- und Jugendhilfe des Caritasverbandes Darmstadt ist Kirstin Reiniger auch für die Fachberatung Kindertagespflege verantwortlich. "Das Angebot der Kindertagespflege ist vielen noch nicht so vertraut wie die Kindertagesstätte. Daher ist es wichtig, auf dieses besondere Angebot auch mit neuen Mitteln hinzuweisen und zum Beispiel auf bunte Art und Weise Informationen in eine Geschichte zu packen."
"Es ist fast wie ein Wimmelbuch, mit vielen Details zum Suchen und Entdecken", erzählt Jutta Wrobel. Sie ist Illustratorin beim Caritasverband. Gemeinsam mit dem Team hat sie das Buch entwickelt und die inhaltlichen Aussagen in bunte Bilder übersetzt. Ihr ist es gelungen, die Schritte der Eingewöhnung und des Alltags in der Kindertagespflege in den Illustrationen leicht und lebendig darzustellen. Die vielen Details lassen nicht nur die kleinen Leserinnen und Leser in den Bildern versinken, sondern auch für die Eltern ist das Büchlein schön anzuschauen.
Familiennahe Betreuungsform
Neben der Kita ist die Kindertagespflege eine professionelle Betreuungsform, die besonders familiennah ist. Bis zu fünf Kinder können in einer Gruppe gleichzeitig betreut werden. "Dieser familiäre Rahmen ist gerade für die Kleinsten von null bis drei Jahre in ihrer Entwicklung förderlich, da sich die Kindertagespflegepersonen auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder konzentrieren können. Das ist fast wie eine Großfamilie", bringt es die Leiterin des Fachbereiches auf den Punkt. Ihre Mitarbeiterinnen Claudia Bopp-Palmer, Simone Klein und Tatjana Schäfer stehen sowohl den Eltern als auch den Tagesmüttern und Tagesvätern mit Rat und Hilfe zur Seite. Letztere sind mit knapp fünf Prozent noch rar, doch das Interesse an der Tätigkeit steigt. Das Personal ist ein Thema, das den Caritasmitarbeiterinnen etwas Sorgen bereitet. "Einige Tageseltern sind schon viele Jahre tätig und werden in absehbarer Zeit in Rente gehen. Da braucht es dringend Nachwuchs", sagt Tatjana Schäfer, die die Fachberatung und Vermittlung in Viernheim innehat. Gesucht werden Frauen und Männer, die sich für die Betreuung von Kleinkindern interessieren und gerne eine Qualifizierung absolvieren möchten. Nach einem halben Jahr können die Absolvent*innen bereits mit ihrer eigenen Kindertagespflegestelle zu Hause mit der Betreuung starten oder aber als Kinderbetreuung im Haushalt einer Familie arbeiten.
"Der größte Vorteil der Kindertagespflege ist die konstante Bindungsperson", erklärt die Dipl. Sozialpädagogin den Unterschied zur Kita, wo Kleinkinder den Verlust einer wichtigen Bindungsperson aufgrund von personeller Fluktuation verkraften müssen. "Die Tagespflegeperson bleibt den Kindern konstant und verlässlich erhalten und für den Krankheitsfall gibt es seit 2020 das Angebot der Mobilen Vertretung."
Das bedeutet, dass für kranke Tagesmütter und Tagesväter der 13 Kommunen, in einem Radius von bis zu 45 Kilometer, Inga Kemmer zusammen mit ihrer Hexe Mia Retterin in der Not ist. Als festangestellte Tagesmutter kann die Caritasmitarbeiterin die Vertretung von anderen erkrankten Kindertagespflegepersonen dank einer Kooperation mit dem Kreis Bergstraße übernehmen. Dafür steht ihr ein Spielezimmer in Viernheim und eines im Familienzentrum in Heppenheim zur Verfügung. Dringend benötigt wird noch ein Platzangebot im Odenwald. Im Familienzentrum Heppenheim sind auch die Büro- und Beratungsräume der Kindertagespflege - unter einem Dach vereint mit vielen weiteren Hilfsangeboten der Caritas.
Fortbildungsprogramm
Da eine fachliche Weiterbildung vorgeschrieben ist, veröffentlicht das Team jedes Jahr ein Fortbildungsprogramm mit vielen abwechslungsreichen und interessanten Angeboten für die Kindertagespflegepersonen. Ein Angebot, das auch gerne zum gegenseitigen Austausch untereinander genutzt wird. Pädagogische Inhalte, Steuer und Recht, Selbstständigkeit, Selbstfürsorge, 1. Hilfe Kurs oder Erziehungspartnerschaften, die Themenpalette ist sehr umfangreich. Auch dieses Programmheft hat durch die Illustrationen von Jutta Wrobel ein besonderes Erscheinungsbild erhalten.
Das Programm ist im Internet unter: www.caritas-darmstadt.de unter Beratung und Hilfe/Kindertagespflege zu finden, ebenso wie der kleine Finn und die Hexe Mia.
Kontakt: Kindertagespflege, Bensheimer Weg 16, 64646 Heppenheim,