Auch in den schwersten Stunden, beim Abschied nehmen, denn durch ihr zweites Ehrenamt bei PaHoRi betreut sie Sterbende im Altenheim und steht ihnen zur Seite.
Ich bin ehrenamtlich engagiert weil es mir Freude macht zu helfen.
Iris, engagiert im Altenheim und in der Hospizbegleitung
Jeden Tag kommt Iris Gerberding ins Heim, auch an Heiligabend macht sie da keine Ausnahme. An den Weihnachtstagen schaut sie, wo Hilfe gebraucht wird und nimmt sich Zeit für Gespräche mit den Bewohner*innen beim Abendessen. Aber nicht nur an Feiertagen brauchen die Menschen, die hier leben, ein offenes Ohr, jemand, der oder die viel Zeit mitgebracht hat und nicht noch eine große To-Do-Liste abzuarbeiten hat. Diese Ruhe, das einfach Dasein, tut den Bewohner*innen unendlich gut. Das spürt die ehrenamtlich Engagierte Tag für Tag und das ist auch der Grund, warum ihr die Motivation für dieses außergewöhnlich große Engagement leichtfällt.
Schon vor dem Rentenbeginn vor zwei Jahren ging Iris Gerberding hier ein und aus. Als Nachbarin hat sie keinen weiten Weg und der Bezug zum Heim begann vor 20 Jahren mit dem Einzug des Vaters. Als die Mutter an Demenz erkrankte, hatte die Justizangestellte viele Fragen. In der Zeit entwickelte sich ein vertrauensvolles Verhältnis zur jetzigen Heimleiterin, die viele Fragen zur Pflege und zum Umgang mit Demenz beantwortete. Durch die enge Begleitung der Eltern wurden auch Kontakte zu anderen Bewohner*innen geschlossen und das über den Tod der Eltern hinaus. Seither begleitet sie die Menschen ehrenamtlich seit nunmehr 14 Jahren. Seit drei Jahren kam noch die Palliativ- und Hospizbegleitung (PaHoRi e. V.) dazu.
Im Jahr 2023 hat sie neun Menschen begleitet. Lange sitzt sie am Sterbebett, nimmt Menschen in den Arm, ist einfach da. "Das braucht viel Kraft, aber es bereichert auch, etwas Gutes zu tun." Manche Menschen begleitet die Ehrenamtliche über längere Zeit. Da geht es nicht ohne Spuren vorüber, wenn jemand verstirbt. Manche Menschen verändern sich auch durch eine Krankheit, da ist der Ton mitunter ruppig. Da braucht es auch den Blick auf sich selbst oder bei schwierigen Begleitungen auch einen Ratschlag von außen. So steht sowohl Rebecca Bauer dafür als auch das PaHoRi-Team mit Gruppenabenden und Supervison zur Seite.
Die Menschen, die sie begleitet, freuen sich auf ihre Besuche. Je nach Möglichkeit geht es raus zum Spaziergang, mal wird ein Schwätzchen beim Piccolo gehalten, mal das geliebte Apfelmus besorgt, bei Bettlägerigkeit wird vorgelesen oder einfach die Hand gehalten.
Alle zwei Wochen bietet sie donnerstags einen Stammtisch an, wo in gemütlicher Runde miteinander erzählt wird. Vor Corona hatte sie Treffen in der Café Bohne angeboten, ihre Freundin hatte dafür immer Torten und Kuchen selbst gebacken. Aber manches blieb durch Corona auf der Strecke. Nun wird das Café durch die hauptamtlichen Mitarbeitenden angeboten.
Auch wenn Iris Gerberding keine Gegenleistungen für ihr Engagement erwartet, so hat sie sich doch sehr gefreut, dass sie vom Landrat Christian Engelhardt gemeinsam mit anderen "Helden des Alltags" mit der Ehrenamtscard belohnt wurde. "Jeder einzelne ist ein Glücksfall für den Kreis", so der Landrat
"Ein Glücksfall für das Heim ist Iris Gerberding", so Rebecca Bauer, die sich über weitere helfende Hände freuen würde. Wer Interesse hat soll sich gerne bei ihr melden.
Kontakt:
Rebecca Bauer, Alten- und Pflegeheim Mariä Verkündigung
Hagenstr. 1, 68623 Lampertheim, Telefon: 06206 508-1400,
E-Mail: r.bauer@caritas-bergstrasse.de