Das Gemeindepsychiatrische Zentrum (GPZ) in Lampertheim, Neue Schulstraße 16, ist eine solche Einrichtung: Hier erhalten erwachsene Menschen mit psychischen Erkrankungen umfassende Unterstützung durch eine Beratung und Begleitung in allen psychischen Krisenlagen. Zum Angebot gehören unter anderem eine Tagesstätte sowie das ambulant betreute Wohnen, das Betroffene direkt in ihrer eigenen Häuslichkeit begleitet. Zudem finden in den Räumlichkeiten auch Sprechstunden der Seniorenberatung, Allgemeinen Lebensberatung und Suchtberatung statt.
Die Beratungsstelle „PSKB“
Ein zentraler Bestandteil des Zentrums ist die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB). „Dies ist eine Anlaufstelle für alle Menschen aus Lampertheim und Umgebung, die sich in einer seelischen Krise befinden, psychisch erkrankt oder von einer solchen Erkrankung bedroht sind“, erklärt Monika Horneff, Leiterin der Einrichtung. Auch Angehörige und andere Bezugspersonen finden hier kompetente Unterstützung. „Im Fokus stehen Menschen mit psychischen Erkrankungen – etwa solche, die ihr Zuhause nicht mehr verlassen können, junge Mütter in Überlastungssituationen oder Menschen, die nach der Corona-Pandemie noch Schwierigkeiten haben, in den Alltag zurückzufinden. Auch Menschen, die pathologisch horten oder an klassischen Ess-Störungen, Angst- und Zwangsstörungen leiden, finden hier individuelle Hilfe“, so Monika Horneff.
Das Beratungsangebot ist flexibel: Es reicht von einmaligen Gesprächen bis hin zu einer längerfristigen Begleitung – je nach Bedarf in unterschiedlich großen Abständen. Seit Jahresbeginn hat die Dienststelle personelle Unterstützung durch die Sozialarbeiterin Marie Wohlgemuth, dadurch konnte das Beratungsangebot in Lampertheim nun weiter ausgebaut werden. In gemeinsamen Gesprächen wird nach individuellen Lösungen gesucht, sei es zur Klärung persönlicher Anliegen, zur Entlastung in schwierigen Situationen oder zur Vermittlung weiterführender Hilfsangebote. Auf Wunsch können neben der betroffenen Person auch ihr soziales Umfeld – Familienmitglieder, Partnerinnen und Partner, Freundeskreis, Nachbarn oder Kolleginnen und Kollegen – in die Begleitung einbezogen werden.
Den beiden Caritasmitarbeiterinnen ist es ein großes Anliegen, psychische Erkrankungen aus der Tabuzone zu holen und die Öffentlichkeit für diese Themen zu sensibilisieren. „Unser Gruppenangebot Tu-es-day bringt alle 14 Tage Menschen mit und ohne psychische Erkrankung zu gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen zusammen“, so Marie Wohlgemuth. „Dank Spendeneinnahmen kostet die Teilnahme pro Person nur drei Euro. Das führt zu einem guten Miteinander und zur sozialen Teilhabe. Die Ausflugsziele planen wir gemeinsam. Die Teilnehmenden können ihre eigenen Ideen einbringen.“
Beratung
Die Beratungsangebote des GPZ sind kostenfrei, anonym und unterliegen der Schweigepflicht. Eine Terminvereinbarung ist ohne Voraussetzungen möglich – telefonisch unter 06206 59232, per E-Mail (gpz-ried@caritas-bergstrasse.de) oder persönlich vor Ort. Das Angebot kann bis zu sechs Stunden im Jahr kostenlos und auf Wunsch auch anonym genutzt werden. Falls ein Besuch in der Beratungsstelle nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit einer telefonischen Beratung oder eines Hausbesuchs.
„Wir arbeiten auch mit anderen Einrichtungen eng zusammen, etwa mit der Allgemeinen Lebensberatung, der Seniorenberatung, der Vitos Klinik oder dem Gesundheitsamt“, so Monika Horneff. So gelingt es uns, dass Menschen in Krisen Verständnis, Unterstützung und neue Perspektiven finden.“
Zahlen-Daten-Fakten
- 2024 haben 439 Menschen telefonischen Kontakt mit der Beratungsstelle aufgenommen
- 91 Menschen nahmen die persönliche Beratung in Anspruch
- 133 Personen nahmen an 22 offenen Gruppenangeboten teil
- 25 Menschen besuchten die Tagesstätte
- 47 Menschen wurden im ambulant betreuten Wohnen begleitet