Nach dreijähriger Arbeitstätigkeit im offenen Vollzug von Männern in Frankfurt wechselte Karin Poßmann vor 30 Jahren in die Wohngruppe Ringelbandhaus in Bensheim, die damals erste Wohngruppe für psychisch kranke Menschen im Kreis Bergstraße. Seither ist die Diplom-Sozialpädagogin dem Caritasverband Darmstadt treu geblieben und hat in der Arbeit mit psychisch kranken Menschen den Verband in vielen Projekten unterstützt und zahlreiche Entwicklungen angestoßen.
„Langweilig ist es mir in all den Jahren nicht geworden“, erzählt die 58-Jährige. „Ich habe mit dem Verband große Schritte und Entwicklungen im Bereich der Psychiatrie erlebt, wie zum Beispiel die Entstehung des Hauses Kappesgärten, das Beschäftigungsprojekt und die Eröffnung des Franziskushauses im Jahr 2006. Da hat sich wirklich viel getan.“ So war auch sie es, die die Idee der Klientenbeteiligung mit der Wahl des ersten Klientenrats im Fachbereich entscheidend vorangetrieben hatte. 2005 bildete sie sich im Bereich Qualitätsmanagement aus und ist seither federführende Person im kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Gemeindepsychiatrie des Caritasverbands. Nach einer Fortbildung im Bereich Deeskalation schult sie auch in diesem Bereich ihre Kollegen mit viel Überzeugung und Fachwissen.
Caritasdirektorin Stefanie Rhein freut sich, dass sie mit Karin Poßmann zum einen eine Leitungskraft hat, die über einen ungeheuren Erfahrungsschatz verfügt, aber „es ist auch der Umgang mit den Klienten, der Karin Poßmann auszeichnet“, so die Caritasdirektorin. „Karin behält stets die Menschen im Blick, die Hilfe brauchen und bietet ihnen immer ein offenes Ohr für alle individuellen Belange, davon profitieren sowohl die Klienten als auch das zehnköpfige Team, das nun von ihr geleitet wird.“
Vor fünf Jahren übernahm Karin Poßmann die stellvertretende Dienststellenleitung für den Standort Bergstraße des Gemeindepsychiatrischen Zentrums und wurde mit Schulungen für Führungskräfte auf ihre Leitungsfunktion vorbereitet, die sie im Januar 2018 übernommen hat. Die Diplom-Sozialpädagogin leitet das Intensiv Betreute Wohnen im Franziskushaus, das Beschäftigungsprojekt, die Wohngruppe Ringelbandhaus und das Betreute Einzelwohnen in Bensheim.
Die Dienststellen Lampertheim und Viernheim mit je einer Tagesstätte, einer psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle und Betreutem Einzelwohnen in Lampertheim, Bilblis, Groß-Rohrheim, Bürstadt und Viernheim leitet seit Januar 2018 Monika Horneff. Die 53-jährige Diplom-Sozialpädagogin ist seit 1993 beim Caritasverband Darmstadt beschäftigt. Die Arbeit in der stationären, teilstationären und ambulanten Suchtkrankenhilfe prägte bis vor zwei Jahren das Arbeitsleben von Monika Horneff, die auch eine systemische und suchttherapeutische Ausbildung abgeschlossen hat.
Caritasdirektorin Stefanie Rhein liegt diese Stelle ganz besonders am Herzen, waren es doch noch bis vor zwei Jahren ihre Zukunftspläne, diese Dienststelle zu übernehmen, die sie seit 2012 als Stellvertretung innehatte. „Da hat man natürlich einen ganz besonderen Bezug zum Team und zu den Klienten und so ist es eine ganz große Herzensangelegenheit, dass diese Stelle in gute Hände kommt. Und das ist uns gelungen“, freut sich die Caritasdirektorin. Sie vertraut auf die Erfahrungen, die Monika Horneff im Suchthilfebereich gesammelt hat und sieht es als sehr wichtig an, dass auch immer wieder mit einem neuen Blick auf die vorhandenen Angebote und Hilfeleistungen geschaut wird. „Monika Horneff ist eine sehr kompetente Mitarbeiterin, die uns in ihrer Einarbeitungszeit alle davon überzeugt hat, dass die psychisch kranken Menschen mit all ihren Sorgen und Problemen und das 15-köpfige Team bei ihr in guten Händen sind. Sie hat eine gute Art mit Menschen umzugehen.“
Das Angebot in Lampertheim und Viernheim ist vielfältig: In den Tagesstätten finden derzeit 48 Menschen eine Möglichkeit, den Tag zu strukturieren, Kontakte zu knüpfen und in Gemeinschaft zu sein. Im Betreuten Einzelwohnen werden derzeit im Ried rund 70 Personen betreut, dazu gibt es eine Wohngruppe in Bürstadt und ein Appartementhaus in Lampertheim. Wichtig für Betroffene und Angehörige sind auch die Beratungsstellen, als Anlaufstellen für die Menschen in seelischen Krisen und für Personen, die eine Orientierungshilfe brauchen.
Monika Horneff und Karin Poßmann sind neben ihrer Leitungstätigkeit auch weiter in der Beratung und im Betreuten Einzelwohnen tätig. Auch Netzwerkarbeit, Kontakte zu den Gemeinden und wichtigen Gremien liegen den beiden am Herzen. Die beiden neuen Leitungen verstehen sich als enges Team, die sich gegenseitig vertreten und gemeinsam neue Angebote entwickeln möchten. Auch neue Herausforderungen, wie die Umsetzung des neuenTeilhabegesetz, werden gemeinsam angepackt.
Sehr dankbar sind die beiden ihrer Vorgängerin Annette Wilke-Hanf, die im Dezember in den Ruhestand verabschiedet wurde, für die gute Einarbeitungszeit. Die langjährige Caritasmitarbeiterin hatte über 23 Jahre die Gemeindepsychiatrie im Ried und an der Bergstraße entschieden geprägt und zahlreiche Angebote in die Tat umgesetzt, die den Klienten zugute kamen. Das Betreute Wohnen, die Tagesstätte in Lampertheim und Viernheim, die Hilfeleistungen im Franziskushaus sind nur wenige Beispiele für das Engagement der Caritasmitarbeiterin, die von allen sehr geschätzt wurde und die immer ein offenes Ohr für die Menschen hatte, die Hilfe brauchten. Als Ex-In Trainerin, deren Ausbildung sie in ihrem neuen Lebensabschnitt sogleich anpackt, wird sie auch weiterhin ihren Erfahrungsschatz einbringen, für die Menschen, die ihr immer am Herzen lagen.