Das Team und die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich im neuen Zuhause sehr wohl und dankten der Gemeinde bei der Einweihungsfeier mit Gästen aus Kirche und Politik für die herzliche Aufnahme.
Der Umzug eines Heimes sei schon etwas Herausforderndes gewesen, berichtet Caritasdirektor Winfried Hoffmann. Dass dies trotzdem geräuschlos und professionell geschafft wurde, sei dem engagierten 56-köpfigen Team mit der Heim- und Pflegedienstleiterin Sonja Beghith-Kramwinkel zu verdanken sowie den vielen helfenden Händen und Köpfen von Facility-Management, Haustechnik und DRK. Auch viele Angehörige, Bewohnerinnen und Bewohner hatten mitangepackt.
Von der Grundsteinlegung bis zum Einzug sind nur 29 Monate vergangen
"In diesen herausfordernden Krisenzeiten war es keine Selbstverständlichkeit, dass der Bau ohne Zeitverzögerungen über die Bühne ging. Ich bin der Gemeinnützigen Siedlungswerk GmbH als Bauherrin sehr dankbar für dieses wunderschöne und auch klimagerechte Gebäude, welches der Caritasverband Darmstadt als Generalmieter und Betreiber im Herbst 2024 übernommen hat", so Winfried Hoffmann.
Andreas Schulz, kaufmännischer Geschäftsführer der GSW, betont die gute Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Darmstadt: "Diese war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir das Gebäude zum vereinbarten Termin übergeben konnten - keine Selbstverständlichkeit bei hohen Bauzinsen, der aktuell hohen Inflation und oft knappem Baumaterial im Projektverlauf." Nun fließt vom begrünten Flachdach der Wohnanlage Strom aus einer Photovoltaik-Anlage in die hauseigene Wärmepumpe. Damit werden auch Räume beheizt, die nach der innovativen Planung der GSW auch von außerhalb begangen und genutzt werden können. Auch deshalb sind die Baukosten in Höhe von knapp 20 Mio. Euro nach Ansicht des Immobilienexperten gut investiert: "Wir haben das Haus technisch wie sozial in der Zukunft verankert."
Neubau bietet vier Wohngemeinschaften und seniorengerechte Wohnungen
Das Seniorenzentrum St. Hildegard hat insgesamt 56 vollstationäre Plätze inklusive vier eingestreute Kurzzeitpflegeplätze. Zurzeit bewohnen 50 Bewohnerinnen und Bewohner die vier Wohngemeinschaften, die vollstationär mit einem Mitarbeitermix aus pflegerischem, wirtschaftlichem und Betreuungspersonal betrieben werden. "Jede Hausgemeinschaft ist verschieden", so die Heimleiterin. Besonders die Bewohnerinnen würden den gemeinsamen Wohnbereich gerne für einen Plausch nutzen, die Bewohner müsse man schon mehr durch konkrete Angebote aus ihrem Zimmer locken. Manche würden es sehr genießen, bei den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten mitanzupacken, da gehöre zum Beispiel das Tisch decken und Geschirr abräumen zum Alltag nun feste dazu. Auch dass beim Essen mehr auf individuelle Wünsche eingegangen werden könne, käme gut an. Gut getan habe der Umzug von Dieburg nach Eppertshausen auch den Bewohnerinnen und Bewohnern, die an Demenz leiden. "Sie sind durch das familienähnliche Zusammenleben sicherer und ruhiger geworden."
Dass hier im Gegensatz zur traditionellen stationären Pflege das Leben in familienähnlichen Strukturen und der Alltag im Mittelpunkt stehe und die Pflege sich diesem unterordnet, gefällt auch Stephanie Rieth sehr gut. "Ich freue mich, dass hier an diesem Ort eine Idee Wirklichkeit wird, die die Würde von alten und kranken Menschen in besonderer Weise in den Mittelpunkt stellt. An diesem Ort stehen wir als Kirche ein für die unverlierbare Würde des Menschen, auch in den Einschränkungen des Alters.", so die Bevollmächtigte des Generalvikars, die auch die Kreuze segnete, die in den Räumen aufgehängt werden.
Neben den Wohngemeinschaften gibt es auch 26 seniorengerechte Wohnungen zum selbstbestimmten Leben im Gebäude des Seniorenheims. Im vorangestellten Gebäude gibt es zusätzlich noch zwölf weitere Wohnungen. Interessenten können sich weiterhin gerne melden, es gibt noch freie Wohnungen.
Förderprogramm "Pflegeheim mitten im Leben"
Das Konzept des Hauses überzeugte auch das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Daher darf sich das Seniorenzentrum seit Oktober über die dreijährige Förderung einer Koordinierungsstelle für soziale Teilhabe durch das Land freuen. Die Caritasmitarbeiterinnen Anna-Katrin Klöpfer und Lena Selinger sorgen durch unterschiedliche Angebote für eine gute Vernetzung zwischen Heim, Gemeindemitgliedern und Sozialraum. Soziale und kulturelle Veranstaltungen sowie kirchliche Angebote sind schon nach der kurzen Zeit zu festen Bestandteilen im Caritas Seniorenheim geworden. Im Sinne der sozialpastoralen Ausrichtung der Pfarrei "St. Christophorus Dieburger Land" sind kirchliche Gruppen aktiv eingebunden - etwa durch den Seniorenclub St. Sebastian sowie regelmäßige Gottesdienste. So verbindet St. Hildegard soziales Engagement mit gelebter Kirche.
Auch viele Vereine und Gruppen haben schon den Kontakt zum Haus gesucht und nutzen den Raum der Begegnungsstätte gerne für gemeinsame Veranstaltungen und Aktivitäten. Das Ziel sei ein gutes Miteinander von Jung und Alt, von dem alle profitieren können. Um einen bunten Strauß an Angeboten zu ermöglichen, soll auch das ehrenamtliche Engagement weiter ausgebaut werden. Wer Interesse hat, kann gerne mit der Heimleitung Kontakt aufnehmen.
Die Begegnungsstätte biete auch einen guten Raum, um die Freundschaften von Bewohnerinnen und Bewohnern zu pflegen, die nun in unterschiedlichenWohngemeinschaften leben. Daher sei auch der neu eingeführte "Kaffeeklatsch mit Waffeln" in der Begegnungsstätte ein sehr beliebter Termin.
"Wir freuen uns über dieses neue und besondere Seniorenzentrum mit vier kleineren Wohneinheiten, die Raum für Individualität lassen. Als Spitzenverband machen wir uns seit Jahren stark für eine Vielfalt an Wohnformen und Betreuungsmöglichkeiten für ältere Menschen. Wir halten sie für zukunftsweisend. Eine solche Vielfalt wird der Vielfalt der Bedürfnisse älterer Menschen gerecht und ermöglicht gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel mehr Flexibilität", so Claudia Schneider, Bereichsleiterin Altenhilfe und Betriebswirtschaft beim Diözesancaritasverband Mainz.
"Mit der Eröffnung des Seniorenzentrums haben wir in Eppertshausen einen Ort geschaffen, an dem unsere Senioren nicht nur Pflege, sondern auch Geborgenheit und Teilhabe erleben können. Es ist ein Projekt, das unser Miteinander in der Gemeinde stärkt und die Lebensqualität im Alter nachhaltig fördert. Besonders freue ich mich darüber, dass unsere Mitbürger auch im Alter oder bei Pflegebedürftigkeit im vertrauten Umfeld in unserem schönen Eppertshausen bleiben können", so der Erste Beigeordnete Stephan Brockmann.
Caritasdirektor Winfried Hoffmann brachte zur Einweihung eine Gedenktafel über die Namenspatronin des Caritas Seniorenzentrum mit. Hildegard von Bingen(1098 - 1179) stehe für Weisheit, Heilkunst und ganzheitliches Wohlbefinden. Als Benediktinerin und Universalgelehrte setzte sie sich für die Gesundheit von Körper und Seele ein, was gut zu einer Einrichtung passt, die älteren Menschen Geborgenheit und Pflege bietet. Zudem symbolisiert sie spirituelle Kraft und Lebenserfahrung, Werte, die im Alter besonders geschätzt werden.
Kontakt:
Alle, die in Eppertshausen an Wohnungen für "Selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter" interessiert sind, wenden sich bitte an die:
- imwoConsult, Herr Martin Conrad
Zur Mark 20, 65719 Hofheim
Telefon 01577 4480348
E-Mail: info@imwoconsult.de
- Alle, die an einem Platz im Pflegeheim interessiert sind, wenden sich bitte an
Frau Sonja Belghith-Kramwinkel
Einrichtungsleitung/PDL
Caritas Seniorenzentrum St. Hildegard
Telefon: 06071 18138-20