Festgottesdienst in St. Ludwig
„Ich lasse den grünen Baum verdorren und den dürren Baum lasse ich grünen,“ mit diesem Prophetenwort von Hesekiel ging Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt in seiner Predigt auf die Nöte der heutigen Zeit ein. Die Erde, die durch die Hitzewellen versenkt, die Gas- und Stromknappheit, die gefährdeten Arbeitsplätze, der Fachkräftemangel. Bei all dem brauche es Mut, das grüne zu sehen, sich zu kümmern, um die Kinder, um die Alten, um die Menschen. „Die Mitarbeitenden der Caritas machen das, sie kümmern sich, sie machen die Augen auf, sie sehen die Not und handeln, so wie der Prophet es gesagt hat und dabei kann jede Tat neues Leben schenken.“
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Gesang des Projektchors, der sich eigens für den Gottesdienst aus Caritasmitarbeitenden und Mitgliedern des Kirchenchors St. Ludwig gegründet hatte. Der Chor sang unter der Leitung von Jorin Sandau, Regionalkantor Darmstadt, an der Orgel spielte Gregor Knop, Regionalkantor Bensheim.
Festakt im Staatstheater Darmstadt
Im anschließenden Festakt bildete der Spruch: „Vertrauen ist die stillste Form von Mut“ den roten Faden bei der Rede der Caritasdirektorin Stefanie Rhein. Ein wacher Blick auf das Schicksal des einzelnen Menschen, der Mensch im Mittelpunkt mit all seinen Sorgen und Nöten, die Mitarbeitenden und Leitungskräfte, der Aufsichtsrat und die Kooperationen und Beziehungen, die uns befähigen und unterstützen, unsere Aufgabe von Mensch zu Mensch seit 100 Jahren erfüllen zu können, all das macht unseren Verband aus, so die Direktorin. Sie begrüßte die Caritas Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa, die im November 2021 als erste Frau in der 125-jährigen Geschichte des Deutschen Caritasverbandes zur Präsidentin gewählt wurde.
Caritas Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa lobte die Mitarbeitenden des Caritasverbandes Darmstadt
Die Caritas-Präsidentin sprach in ihrer Festrede unter anderem über die Krisen der heutigen Zeit, das Subsidaritätsprinzip, die Stärken der freien Wohlfahrtspflege, die Notwendigkeit, dass die Politik die Menschen in den Heimen beim Grundbedarf an Strom und Gas nicht vergessen darf und ihre Hoffnung auf einen erfolgreichen Synodalen Weg. Auch wenn es manchmal einen langen Atem brauche, so wie vor 125 Jahren, als die Bischöfe nach der Gründung des Deutschen Caritasverbandes durch den Priester Lorenz Werthmann 20 Jahre brauchten, den Deutschen Caritasverband anzuerkennen.
Über den Caritasverband Darmstadt und seine Mitarbeitenden fand sie lobende Worte. Wegen des innovativen Verbandes habe sie trotz engem Terminkalender die Reise nach Darmstadt auf sich genommen. Auch die Idee der Talentaktion habe sie begeistert, so die Präsidentin.
Grußworte
Barbara Akdeniz, Bürgermeisterin Wissenschaftsstadt Darmstadt sprach
auch im Namen von Oberbürgermeister Jochen Partsch ihren Dank für die langjährige konstruktive Zusammenarbeit aus. Mit offenen Ohren und offenem Herz sei der Verband für die Menschen in Not da. Viele Krisen werden in Darmstadt in einem guten Miteinander gemeistert. Das brauche es, um den Menschen die Verunsicherung zu nehmen.
Philipp-Otto Vock, Kreisbeigeordneter Kreis Bergstraße sprach in Vertretung für Landrat Christian Engelhardt seinen Dank für das Engagement der Mitarbeitenden aus und seinen Respekt für das, was die Caritas leistet. Ohne die Caritas sei ein gesellschaftliches Leben kaum vorstellbar.
Sascha Jacob vom Landeswohlfahrtsverband Hessen, Regionalverwaltung Darmstadt, lobte den Verband u. a. für die Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung, für die Angebote von Ex/IN-Arbeitsstellen, den offenen Dialog, die Impulse für die gemeinsame Bearbeitung neuer Themen, den Mut für neue Wege wie das Hotel Karolinger Hof, das Franziskushaus und das Bistro D 42.
Der Kammerchor Cantemus Bensheim begeisterte mit seinen Auftritten das Publikum
Für musikalische Highlights sorgte der Kammerchor Cantemus Bensheim, der zu den renommiertesten Musikgruppen in der Region Rhein-Main-Neckar gehört. Die Gäste waren verzaubert vom Vortrag der sechs schönsten Hits (America, Tonight, I Feel Pretty sowie Maria, One Hand One Heart und Somewhere) der West Side Story.
Talentaktion
Beim Festakt wurde auch der Spendenbetrag verkündet, den die Mitarbeitenden im laufenden Jahr durch die „Talent-Aktion“ erzielt haben. In Anlehnung an das Gleichnis der anvertrauten Talenten hatten alle Mitarbeitenden 10 Talente, sprich 10 Euro, anvertraut bekommen und versucht, aus diesem Startkapital mehr zu machen. Die Mitarbeitenden hatten ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Mit dem Verkauf von selbst hergestellten Produkten wie Holunderblütensirup, Kräutersalz und Erdbeergelee, Marmeladen, Schokokuchen, Kochkäse, Plätzchen oder Handarbeiten wie Wichtel und Sterne, oder sonstigen Aktionen wie ein Jubiläumswein oder ein Glücksschweinchen oder durch Feste wurde folgende ein Überschuss von 7.541,88 Euro erzielt.
Noch läuft die Aktion – es sind noch nicht alle Projekte abgeschlossen. Gerne darf die Aktion auch durch Spenden aufgestockt werden.
Es gibt drei Spendenprojekte, auf die das Geld dann aufgeteilt wird: Ein Projekt von Caritas International, die Straßenkinder in Kenia, Netzwerk-Leben-Projekte für unsere Allgemeinen Lebensberatungen und ein Projekt Theater der Erfahrungen im Nachbarschaftsheim Darmstadt.
DANKE an Orgateam und Gastronomieprojekt
Nach der Veranstaltung dankte der Vorstand dem Moderationsteam Monika Horneff und Pfarrer Harald Poggel für die hervorragende Moderation durch die Veranstaltung und dem Vorbereitungsteam des Festaktes Claudia Betzholz, Martin Fraune, Frank Hofmann, Janina Helm und Dr. Norbert Löw sowie Antonia Schmitt für den Film über den Verband.
Begeistert waren die Gäste auch von den klinarischen Köstlichkeiten des Flying Buffet, welches das eigene Gastronomieprojekt unter der Betriebsleitung von Frank Hofmann gezaubert hatte.
Poetry Slam
Der Auftritt des Spoken Word Künstlers Sammy Berger musste krankheitsbedingt per Video eingespielt werden, aber das tat der Begesieterung des Publikums keinen Abbruch. Gemäß Sammys Refrain „Manchmal reichen Worte nicht aus…“ lassen wir nun Bilder sprechen!
Danke an den Fotografen Klaus Mai von Klaus Mai Fotografie!
(Weitere Bilder finde Sie auf der ► Seite zum Festakt)