Nach den erfolgreichen Vortragsreihen 2017 und 2018 zum Thema Schlaf, Schlafmangel und eine rast- und taktlose Gesellschaft, möchten sich die VRM-Verlagsgruppe (u.a. Darmstädter Echo), der Caritas-Krisendienst Südhessen und die Software AG Stiftung - mit Ihnen und führenden Forschern und Akteuren auf dem Gebiet der Glücksforschung in drei thematischen Abendveranstaltungen auf eine Entdeckungsreise begeben:
23.01.2019, 19:00 Uhr Justus-Liebig-Haus Darmstadt
Prof. Dr. Hilke Brockmann von der Jacobs University Bremen
Wenn das Glück nicht käuflich ist, warum shoppen wir dann soviel?
Empirische Einblicke in die ewige Glücksuche des Menschen und einige kluge Ausblicke.
Menschen haben sich seit jeher Gedanken über das Glück gemacht. Eine empirische Vermessung des Glücks betreiben Wissenschaftler aber erst seit wenigen Jahrzehnten. Ihre Einsichten sind oftmals verblüffend und wenn es um unser Kaufverhalten geht auch entlarvend. Der Vortag führt in die wichtigsten Erkenntnisse der neusten interdisziplinären Glücksforschung ein. Er zeigt auf, wo und wann Menschen sich glücklich fühlen, warum sie das Glück nicht bewahren können und weshalb das Leben vielen ein 'Happy End' verwehrt. Aus dem Glück und Unglück unserer Mitmenschen können wir aber lernen, was wir in Zukunft besser machen können, um glücklicher weiterzuleben.
21.02.2019, 19:00 Uhr Justus-Liebig-Haus Darmstadt
Prof. Dr. Henning Freund, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Marburger Instituts für Religion und Psychotherapie an der Evangelischen Hochschule in Marburg, Psychologe und Psychotherapeut in eigener Praxis in Heidelberg
Das Gute im Leben anerkennen - Dankbarkeit als Ressource und Herausforderung
Dankbarkeit wird seit einigen Jahren in der Psychologie und in den Medien neu entdeckt. Forschungen haben gezeigt, dass dankbare Menschen sich häufiger glücklicher und gesünder fühlen. Dankbarkeit kann also eine Ressource und ein Resilienzfaktor sein. Was aber ist Dankbarkeit eigentlich? Ein Gefühl? Eine altmodische Tugend? Ein Charakterzug? In seinem Vortrag wird Prof. Dr. Henning Freund darauf Antworten geben und ganz praktisch zeigen wie sich Dankbarkeit stärker im Leben verankern lässt. Doch Vorsicht: Das Thema Dankbarkeit hat auch seine Schattenseiten. Gerade in Krisenzeiten ist es schwer, das Gute im Leben anzuerkennen. Sie können sich auf eine spannende Entdeckungsreise zu einem faszinierenden und vielschichtigen Konzept freuen.
21.03.2019, 19:00 Uhr Justus-Liebig-Haus Darmstadt
Dr. phil. Ernst Fritz-Schubert ist Dozent an der Universität Kassel. Als ehrenamtlicher Direktor leitet er das nach ihm benannten Fritz-Schubert-Institut. Der Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema Glück und Wohlbefinden war zuvor viele Jahre Schulleiter der Willy-Hellpach-Schule, an der er im Jahre 2007 das Schulfach Glück einführte.
Glück ist (k)ein Zufall
Das Leben ist leider nicht so berechenbar, dass mit einem Gelingen fest gerechnet werden dürfte. Es gibt keine Instanz, bei der es eingeklagt werden könnte. Die Werkseinstellung des Lebens, die Zufallstaste, bleibt immer gedrückt. Der Irrglaube der finalen Zähmung des Zufalls, die "Machbarkeit der Welt", ist eine Kompetenzillusion, vor der wir uns hüten müssen. Die Kompetenz, die wir uns aber aneignen können, ist die Umarmung des Zufalls oder besser gesagt, den adäquaten Umgang mit ihm. Das gilt sowohl für die positiven als auch negativen Zufälle des Lebens.
Wir dürfen dem Glück aber auch aktiv auf die Sprünge helfen, indem wir Ängste überwinden und Hindernisse als Herausforderungen begreifen. Wenn wir unsere eigenen Stärken entdecken, uns auf die Sinnsuche begeben und dabei Lebensfreude entwickeln, erhöhen wir die Chance, dass das Glück uns tatsächlich findet.
In seinem interaktiven Vortrag und Workshop wird der Pädagoge, Therapeut und Buchautor Dr. phil. Ernst Fritz-Schubert von seinen Erfahrungen berichten und an praktischen Beispielen zeigen, wie Glück vor allem durch sinnvolles Leben und Erleben begünstigt wird.