Die Frauen und Mütter, die gerade erfolgreich einen Integrationskurs beim Migrationsdienst der Caritas abgeschlossen haben, trafen noch einmal im Gemeindehaus St. Laurentius zusammen. Gut eineinhalb Jahre hatten sie hier an vier Vormittagen den Unterricht besucht und nun war es geschafft: mit der Zertifikatsübergabe wurde der Kursabschluss gefeiert.
Begrüßt wurden sie von Hannelore Lehnard vom Migrationsdienst, Monika Vogler vom Bundesamt für Migration und Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer. Monika Vogler dankte dem Caritasverband für die tolle Zusammenarbeit und ermutigte die Frauen, weiter Deutsch zu lernen und nach der nun erfolgreich gemeisterten Etappe nicht damit aufzuhören. Sprachkurse für Frauen und Mütter bietet der Migrationsdienst schon seit über 40 Jahren an. Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer begrüßte es sehr, dass es seit 2005 die bundeseinheitlichen und verbindlichen Integrationskurse gibt. Er bezeichnete diese qualifizierten Sprachförderungs- und Alphabetisierungskurse als einen wesentlicher Schlüssel für die erfolgreiche Integration. Derzeit laufen vier Kurse an der Bergstraße. Drei- bis viermal pro Woche haben die Frauen bis zu fünf Stunden Unterricht. Eine Kinderbetreuung während der Kurse ist inklusive, was vielen Frauen den Zugang zu der Sprachförderung erst öffnet. Eine verlässliche Kooperation mit der Tagesmütterstelle des Jugendamtes macht dieses Modell möglich. Ziel der Integrationskurse ist nicht nur, sich im Alltag verständigen zu können, sondern vor allem auch an der deutschen Gesellschaft teilhaben zu können. Diesen Schritt sind die Teilnehmerinnen des Bensheimer Kurses mit dem Bestehen der Prüfung jetzt erfolgreich gegangen und durften die von Frau Vogler und Herrn Kiefer überreichten Zertifikate mit Freude entgegennehmen.
Mit der diesjährigen Zertifikatsübergabe in St. Laurentius konnte an der Bergstraße auch das zehnjährige Jubiläum der Integrationskurse im Caritasverband begangen werden. Der Einladung zu dieser Feier waren ebenfalls Brigitte Paddenberg, Ausländerbeauftrage im Landratsamtes Heppenheim und Viktoriya Ordikhovska, Kreis-Koordinatorin Integrationskurse sowie vom Caritasverband Barbara Hammon, Migrationsberatung und Koordinatorin der Hausaufgabenbetreuung und Stefanie Eckel, Koordinatorin für Integrationskurse gefolgt. Vor einer von den Kolleginnen zusammengestellten Fotowand über die zehn Jahre Integrationskurse kam es zu einem regen Austausch und manch einem Wiedersehen.
Zum Abschluss plauderte Gisela Josties-Wein, eine Lehrerin der ersten Stunde, aus dem Nähkästchen und ließ die Anwesenden an ihren persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben. Die Lehrerin hatte sich zuvor für ihren Beitrag mit ehemaligen Teilnehmerinnen ausgetauscht, um nicht nur aus Kursleiterinnensicht zu erzählen, sondern auch die Sicht der Frauen einbringen zu können. Es wurde von schönen, manchmal auch traurigen Momenten und Anlässen, die die Frauen mit anderen geteilt haben, berichtet. Die Rolle der Lehrerin war ebenso Thema wie Anlässe, die die Frauen in der Klasse gemeinsam feierten. So erzählte Gisela Josties-Wein, dass eine Teilnehmerin sogar ihren Hochzeitstag mit den anderen Frauen gefeiert habe. "Jedoch nur in den Pausen", fügte sie hinzu, was zur allgemeinen Erheiterung beitrug. Leben und Lernen hängen im Integrationskurs eng zusammen.