Mit beeindruckender Beständigkeit, großer Menschlichkeit und unermüdlichem Engagement prägte sie die Entwicklung der Pflege vor Ort und hinterlässt nun eine Lücke, die weit über die berufliche Ebene hinausgeht.
Ihre Laufbahn begann im Jahr 1983, als die damals 20-jährige Krankenschwester mit Bestnote ihr Examen absolvierte. Eine ihrer beiden Bewerbungen ging an die Caritas, es war der Beginn einer außergewöhnlichen beruflichen Verbindung. "Ich bin der ambulanten Pflege in Mörlenbach vom ersten bis zum letzten Tag treu geblieben", sagt Christine Bauer im Rückblick.
Was sie antrieb, war der tiefe Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Und auch wenn ihre Aufgaben im Laufe der Jahre zunehmend von administrativer Verantwortung geprägt waren, den persönlichen Kontakt zu den Klientinnen und Klienten hat sie sich immer bewahrt: "Manche Familien kenne ich inzwischen in der dritten Generation."
Seit 1997 leitete sie den Dienst, den sie zuvor bereits als stellvertretende Leitung mitaufgebaut hatte. Mit ihrer Erfahrung wuchs auch die Verantwortung und der Druck: "Der Personalmangel war eine der größten Herausforderungen. Touren konnten nicht einfach auf morgen verschoben werden." Dennoch bewahrte sie stets ihren Blick für das Wesentliche: den Menschen.
Die häusliche Pflege hat sich in ihrer Zeit grundlegend verändert: von der Gemeindepflege hin zu einem komplexen Dienstleistungssektor. Der bürokratische Aufwand nahm zu, ebenso wie die fachlichen Anforderungen. "Die Pflege ist professioneller geworden, aber auch anspruchsvoller, und zwar für alle Beteiligten", sagt Christine Bauer.
Was war über all die Jahre ihre Motivation? Der tiefe Sinn, den sie in ihrer Arbeit sah. "Caritas war mein Leben", bringt sie es auf den Punkt. Ihr großer Dank gilt ihrem Team für den Zusammenhalt und das Engagement weit über den Dienst nach Vorschrift hinaus.
In ihrem Ruhestand freut sich Christine Bauer nun auf mehr Zeit mit der Familie, mehr Zeit fürs Kuchen backen und das Engagement als Küsterin.
"Wir bedanken uns bei Ihnen von ganzem Herzen für Ihren Einsatz mit Herz, Verstand und Hingabe", so die Caritasdirektorin bei der Verabschiedung mit vielen Weggefährten. "Sie waren immer bereit, über den Tellerrand zu schauen. Sie hatten für Ihre Leitungskolleg*innen aber auch für uns als Vorstand ein offenes Ohr und haben mit Rat und Tat überall, wo es brannte, zur Seite gestanden. Ein großes Kapitel endet. Sie haben große Fußspuren gesetzt. Nun wünschen wir Ihnen alles Gute für den neuen Lebensweg.
Von Herzen dankte Caritasdirektorin Stefanie Rhein (r.) der langjährigen Leiterin des ambulanten Pflegedienstes, Christine Bauer, bei der Abschiedsfeier.Caritasverband Darmstadt