Der Donnerstagnachmittag gehört bei den drei kleinen Mädchen und dem Jungen, die ungeduldig am Gatter warten, zu den besonderen Tagen, denn da besuchen sie die Ponys auf dem Ponyhof "Forsthaus Fasanerie". Beim Streicheln, Putzen, Füttern und Verwöhnen der Ponys erfahren die Kinder, die schon schwere Päckchen mit sich tragen, durch die Begegnungen mit den Ponys ganz neue Erlebnisse. Den Ponys gelingt es, die Kinder auf emotionaler, sozialer, aber auch kommunikativer Ebene anzusprechen, gleich ob bei ihnen ADHS, Autismus, Sprachstörungen oder Entwicklungsverzögerungen vorliegen.
Dass Ängste so abgebaut werden, die Kinder gestärkt werden, sich von Stunde zu Stunde mehr trauen, dass erleben die Caritasmitarbeiterinnen Clara Dau und Elsa Lieb seit zweieinhalb Jahren. Bisher konnten insgesamt 49 Kindern der Frühberatungsstelle Darmstadt dieses kostenlose Therapieangebot nutzen. Das eigens dafür erarbeitete Konzept der beiden Sozialpädagoginnen hat sich bewährt. Einzig die Angebotsdauer wurde für eine der beiden Gruppen von zehn Treffen auf ein Jahr ausgedehnt.
"Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere Kinder mit besonderen Bedürfnissen auf der Beziehungsebene mehr als zehn Treffen brauchen", so Elsa Lieb, die stellvertretende Leitung der Caritas Frühberatungsstelle Darmstadt. Der Ponyhof schafft eine Umgebung des Wohlfühlens und Vertrauens für die Familien und die Kinder. Das Erkunden des Hofes, der Körperkontakt mit den Ponys, das sind für die Kinder sehr schöne Erfahrungen.
"Es ist schön zu erleben, wie Kinder mit einer körperlichen Unruhe diesen Ort nutzen, um hier ihre Ruhe zu finden oder Kinder mit einer Sprechangst, hier zu sprechen anfangen. Die Ponys sind für so viele Dinge gut, für die Beziehungsfähigkeit, den Aufbau von Vertrauen und Selbstwertgefühl oder den Abbau von Ängsten", so Clara Dau, die den Kontakt zu dem Ponyhof hergestellt hatte. Seit zweieinhalb Jahren wird das Ponyhof-Projekt angeboten, auch in Zeiten von Corona. Ein halbes Jahr musste die Betreuung auf ein Kind pro Caritasmitarbeiterin reduziert werden, jetzt sind wieder jeweils vier Kinder in den beiden Gruppen.
Auch in der kalten Jahreszeit sammeln die entwicklungsgefährdeten Kinder nachhaltige Erfahrungen mit den Vierbeinern. "Sie haben hier eine gute Zeit, fühlen sich wohl, gut aufgehoben und angenommen. Sie können bei den Tieren so sein, wie sie sind, sich selbst besser kennenlernen und sich vertrauen", bringt es Elsa Lieb auf den Punkt.
Um die Mietkosten des Ponyhofs zu sichern, braucht es Spender*innen. Daher sind die Caritasmitarbeiterinnen sehr dankbar, dass die Ketteler-Stiftung, der KIWANIS-Club Darmstadt, die Stiftung "Hoffnung für Kinder", MERCK und Svenja Wirrmann und Luca Bartusch von der Deutschen Vermögensberatung durch ihre Spenden das Projekt bisher am Laufen gehalten haben.
Auch die Eltern sind dafür sehr dankbar. Die 90 Minuten werden von ihnen oftmals zum Austausch bei einem Kaffee genutzt. Diese Verbundenheit habe in den vergangenen zweieinhalb Jahren schon manche Freundschaft geschaffen. "Ein schöner Nebeneffekt des Projektes", sagt Clara Dau und erkundet weiter mit den Kindern die sorgenfreie Welt auf dem Ponyhof.
Wer das Projekt gerne unterstützen möchte, kann dies gerne durch eine Spende auf das Spendenkonto:
Pax-Bank eG Mainz
IBAN DE 02 3706 0193 4001 6101 50
BIC GENODED1PAX
Kennwort: Pony-Projekt der Frühberatungsstelle Darmstadt