Von der Fachberatung für Asyl, Migrationsberatung für Spanier bis hin zur Hausaufgabenhilfe, Integrationskursen und Integrations-Erstberatung für Neu Zugewanderte, abwechslungsreich und gerade auch in den letzten fünf Jahren nochmals besonders anspruchsvoll waren die Aufgaben, die Hannelore Lehnard stets mit großem Engagement meisterte. Gemeinsam mit ihrem Team, welches sie 23 Jahre als Dienststellenleiterin begleitete, ist es ihr gelungen, im Kreis Bergstraße einen gut funktionierenden Fachdienst anzubieten, auch in oft turbulenten Zeiten, in welcher der Migrationsdienst finanzierungstechnisch und inhaltlich immer wieder in Frage gestellt wurde. Oder 2013, als es eine große Einwanderungsbewegung gab, da neue und alte Kriege Millionen Menschen vertrieben. Da waren die Beratungsflure des Migrationsdienstes voll und die Menschen standen von morgens bis abends mit ihren Anliegen vor den Türen. Eine anspruchsvolle Zeit, in der Hannelore Lehnard neben der Leitung in Bensheim auch die Leitung des Darmstädter Migrationsdienstes zusätzlich übernommen hatte.
Nun mit dem Eintritt in den Ruhestand beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Eine Gelegenheit, kurz inne zu halten und die Zeit bei der Caritas Revue passieren zu lassen. Viele Weggefährten sind zur Abschiedsfeier nach Lorsch gekommen, um für Hannelore Lehnards Beitrag zur guten Migrationsarbeit im Kreis Bergstraße danke zu sagen.
Im kurzen Rückblick erinnert sich die Diplom Pädagogin an die schönen Zeiten ihres Arbeitsalltags: Beispielsweise die Erfolge von Kindern, welche die Hausaufgabenbetreuung besuchten und mit denen sie zum Teil heute, nach Jahren, immer noch in Kontakt steht. Aber auch an schwierige Zeiten: „Elend, Ungerechtigkeit, Trauer und Diskriminierung waren oft Thema in der Beratung. Wenn Menschen, die hier aufgewachsen sind in ein Land abgeschoben wurden, das sie nicht kannten oder wenn Menschen über ihre Erlebnisse auf dem Fluchtweg oder über die Situation der getrennten Familien berichteten, dann war das oft nur schwer auszuhalten.“
Gesetzliche Änderungen und das stetige Kürzen von Zuschüssen für die Beratungsstelle sorgten dafür, dass die Arbeit immer wieder an neuen Notwendigkeiten orientiert werden musste.
„In Deinem Arbeitsleben hast Du durch das Durchhalten in stürmischen Zeiten, durch Deine zahlreichen Ideen für neue Projekte und Aktivitäten viel miterlebt und mitgestaltet“, lobt Caritasdirektorin Stefanie Rhein die langjährige Caritasmitarbeiterin bei der Abschiedsfeier. „Die Zuwanderung hat sich deutlich erhöht, die Beratungszahlen mehr als verdoppelt, das Spektrum der Ratsuchenden, der rechtlichen Voraussetzungen und die Unterschiedlichkeit der Beratungsanliegen haben sich erweitert. In diesen Zeiten warst Du uns eine große Stütze und Bereicherung. Dank deiner Flexibilität, auf neue Entwicklungen zu reagieren, hast du große Veränderungen in diesem Arbeitsbereich mitgetragen. Dafür unser herzlicher Dank!“
Flexibel und mobil musste Hannelore Lehnard über all die Jahre sein. Heppenheim, Bensheim, Lampertheim, Viernheim und die letzten fünf Jahre auch Darmstadt gehörten zu ihrem Wirkungskreis. Nach einem Leben immer in Vollzeit tätig, darf es nun mal etwas ruhiger werden. Zeit für Reisen und zum Lesen, das ist es, auf was sich Hannelore Lehnard nun freut.
Cornelia Tigges-Schwering übernimmt die Nachfolge
Ihren Dienst weiß sie bei Cornelia Tigges-Schwering in guten Händen. Die Diplom-Sozialarbeiterin ist seit 32 Jahren bei der Caritas tätig. „Sie haben immer wieder mit Engagement, Tatkraft und Interesse neue Herausforderungen angepackt“, so die Caritasdirektorin. „Schön ist es, dass sich nun der Kreis wieder schließt, denn begonnen haben Sie beim Verband beim Sozialpädagogischen Dienst für ausländische Familien. Nun kehren Sie als Dienststellenleiterin in den Migrationsdienst zurück.“ Die letzten zehn Jahre war Cornelia Tigges-Schwering als Koordinatorin für das Mehrgenerationenhaus tätig und bleibt dies auch weiterhin mit halber Stelle. Das Mehrgenerationenhaus hat sie durch gute Verbindungen zu Kirchengemeinden, politischen Gremien und vielen weiteren Partnern bestens vernetzt. Dies ist auch für ihr neues Aufgabengebiet sehr wichtig. „Sie sind eine, die nah am Menschen arbeitet und für die Caritas mehr ist als nur Arbeit. Bei Ihnen ist das Aufgabengebiet Migration, welches derzeit aktueller ist denn je, in guten Händen“, so Stefanie Rhein.