1987 startete Karin Poßmann beim Caritasverband Darmstadt als Mitarbeiterin im Betreuten Wohnen der ersten Wohngruppe für Männer im Kreis Bergstraße. "Es war das erste Angebot für Menschen mit einer psychischen Erkrankung außerhalb der Klinikmauern", berichtet die Diplom-Sozialpädagogin bei ihrer Abschiedsfeier, zu der viele Wegbegleiter*innen gekommen waren, um der Dienststellenleiterin des Gemeindepsychiatrischen Zentrums Bergstraße-Ried in Bensheim Danke zu sagen.
Die Arbeit mit diesen Menschen ließ sie nicht mehr los. "Der Wunsch zur beruflichen Veränderung kam mir nie, denn die Arbeit im Betreuten Wohnen war vielfältig und abwechslungsreich." So erlebte Karin Poßmann mit dem Verband große Schritte und Entwicklungen im Bereich der Psychiatrie. Das Betreute Wohnen wuchs, das Haus Kappesgärten entstand, es wurden neue Angebote für die betreuten Menschen aufgebaut wie zum Beispiel Freizeitangebote, Clubs oder das Beschäftigungsprojekt. 2006 wurde das Franziskushaus mit dem Intensiv Betreuten Wohnen eröffnet.
Für die individuellen Belange der chronisch schwer kranken Klient*innen hatte Karin Poßmann immer ein offenes Ohr für. Sie war es auch, die die Idee der Klientenbeteiligung mit der Wahl des ersten Klientenrates im Fachbereich entscheidend vorangetrieben hatte.
2012 übernahm sie die stellvertretende Leitung des Gemeindepsychiatrischen Zentrums Bergstraße-Ried und vor fünf Jahren dessen Leitung in Bensheim. Caritasdirektorin Stefanie Rhein dankte ihrer Mitarbeiterin für die Menschlichkeit, die Arbeit auf Augenhöhe mit den Klient*innen. "Bei allem, was wir tun ist es wichtig, die Klient*innen im Blick zu halten. Du hattest eine gute Art mit Menschen umzugehen, den anderen zu lassen, auch wenn er oder sie anders denkt. Dafür danke ich dir von Herzen."
Themen setzte Karin Poßmann auch durch ihre Arbeit im Bereich Qualitätsmanagement. Dort steuerte sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Chris Müller Prozesse und implementierte neue Verfahren. "Wir führten das Qualitätsmanagement Pro Psychiatrie Qualität mit entsprechenden Schulungen im Verband ein." An diese zwölf Jahre erinnere sie sich besonders gerne.
Lange war Karin Poßmann in der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Bergstraße als Moderatorin tätig, bot gemeinsam mit dem Kollegen
Jörg Wieandt Deeskalationsfortbildungen an und war für den Caritasverband in der Unabhängigen Beschwerdestelle des Kreises Bergstraße tätig.
Mit 63 Jahren verabschiedet sich Karin Poßmann nun in den passiven Teil der Altersteilzeit. Ihrer Nachfolgerin Luisa Götzinger wünscht sie alles Gute!