Im Bensheimer Caritas Zentrum Franziskushaus informierten der Aufsichtsratsvorsitzende Pfarrer Harald Poggel, der Vorstandsvorsitzende Franz-Josef Kiefer, sein Vorstandskollege Ansgar Funcke und Stefanie Rhein, Mitglied der Geschäftsführung über die Hilfeangebote im Kreis Bergstraße. Sie stellten der Presse den Jahresbericht des Verbandes und den Bericht des Zentrums vor.
Rund 5.000 Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen, Sorgen und Nöten haben die Hilfeangebote des Verbandes im letzten Jahr allein im Kreis Bergstraße in Anspruch genommen. Rund 2.500 Menschen haben die Allgemeine Lebensberatung in Heppenheim aufgesucht, 500 Menschen den Migrationsdienst, 120 Menschen die Beratungsangebote der Gemeindepsychiatrischen Zentren Bensheim, Lampertheim und Viernheim, über 200 Kinder haben die Hausaufgabenhilfe in Anspruch genommen, über 450 mal wurde das Suchthilfezentrum Heppenheim kontaktiert, über 300 Menschen nutzten die stationären Suchthilfeangebote in Bensheim und Heppenheim, rund 260 stationäre Heimplätze werden in Bensheim, Bürstadt und Einhausen angeboten, über 1.300 Personen suchten die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche auf, rund 500 Menschen wurden vom Krisendienst Südhessen versorgt und 3.200 Personen haben 2016 im Hotel Karolinger Hof eingecheckt und 6.000 Gäste wurden bewirtet.
Eine große Unterstützung bieten den Hauptamtlichen auch die rund 3.000 Menschen, die für den Caritasverband Darmstadt e. V. und die Gemeinden ehrenamtlich tätig sind. Einige davon sind sogar bereits länger als 25 Jahre mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dabei. Rund 200 von ihnen besuchten den Dankeschön-Tag im vergangenen Jahr. „Es ist bewundernswert, wie die Menschen ihre Zeit für andere Menschen einsetzen und dies mit viel Liebe und Herz“, so der Aufsichtsratsvorsitzende und Gemeindepfarrer von St. Laurentius in Bensheim, Harald Poggel. „Das Hilfespektrum der Engagierten aus 39 Gemeinden in den drei Bergsträßer Dekanaten ist sehr breit. So sind die Menschen in sehr unterschiedlichen Bereichen der Caritas und der Gemeinden tätig: Zum Beispiel bei Demenzbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Besuchsdienste, Caritas-Sammlungen, Kinderbetreuung, Arbeit mit Behinderten und psychisch Kranken, Hospiz, Familienpflege, Seniorenarbeit und Flüchtlingshilfe.“
Ende 2016 gab es in allen Städten und Gemeinden des Kreises Bergstraße ehrenamtlich arbeitende Initiativen, die das Flüchtlingsmanagement vor Ort im Wesentlichen stemmten. Ihre Zahl lag bei 30 Asylarbeitskreisen mit rund 1.300 ehrenamtlich Engagierten im gesamten Kreisgebiet. Lagen 2015 die Schwerpunkte der Koordinationsstelle Asyl-Ehrenamt auf der Qualifizierung der Ehrenamtlichen, der Vernetzung und Informationsvermittlung, so gewann die fachliche Begleitung beim Aufbau und der Strukturierung der Asylkreise in 2016 an Bedeutung.
Im Herbst 2016 startete das Projekt „Beratung und Begleitung von Gemeinden zur Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten für Flüchtlinge“. Dabei handelt es sich um ein Beschäftigungsprogramm, mithilfe dessen die Wartezeit auf die Entscheidung über die Anerkennung mit einer sinnvollen und gemeinwohlorientierten Beschäftigung überbrückt werden kann. Somit sollen Geflüchtete mit Hilfe niedrigschwelliger Angebote in Arbeitsgelegenheiten an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Der wesentliche Unterschied zu anderen Arbeitsgelegenheiten besteht in der Erfassung und Erkennung von Potenzialen und Fähigkeiten Teilnehmender, die für weiterführende Maßnahmen zur Integration bzw. Arbeitsförderung genutzt werden und damit die Arbeitsmarktintegration beschleunigen können.
Große Veränderungen stehen im Altenhilfebereich bevor. Zwei Einrichtungen wird der Caritasverband Darmstadt in seine Trägerschaft übernehmen: Das Sankt Rochus Altenzentrum in Dieburg und das Alten- und Pflegeheim Mariä Verkündigung. Der Caritasverband Darmstadt hat mit seinen drei Alten- und Pflegeheimen in Bürstadt, Bensheim und Einhausen und seinen sieben ambulanten Pflegeinrichtungen mit mehreren hundert Mitarbeitenden einen reichen Erfahrungsschatz und ein hohes Know-how in der Altenhilfe. Um zeitgemäße Angebote in Bürstadt vorzuhalten, hat der Verband 2016 mit der Modernisierung des Bürstädter Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth begonnen. "Wir wollen die Doppelzimmer zurückbauen und schöne Einzelzimmer zur Verfügung stellen, um die Privatsphäre der Bewohner zu gewährleisten“, so Stefanie Rhein. Damit alle 94 Bewohner künftig in Einzelzimmern leben können, ist ein Anbau für zwei Hausgemeinschaften mit je zwölf Räumen nötig. Derzeit wird von einer dreijährigen Bauzeit ausgegangen. Bei der Sanierung des Haupthauses wird auf das moderne Hausgemeinschaftskonzept umgestellt. Als Vorbild dient das Caritaszentrum St. Vinzenz in Einhausen. Dort läuft das Konzept mit den Hausgemeinschaften bereits seit der Eröffnung im Februar 2014. „Das Leben in kleinen familiären Hausgemeinschaften mit einer eigenen Küche möchte die Eigenständigkeit der Menschen fördern“, so Rhein, die im Juni 2017 zur Caritasdirektorin ernannt wird.
Auch vom Alten- und Pflegeheim Mariä Verkündigung wird der Caritasverband Darmstadt die Trägerschaft übernehmen. Von Seiten des Ministeriums wurde die Förderung in Aussicht gestellt, so dass nun die vollständige Sanierung beginnen kann. So soll ein passgenaues Angebot für Lampertheim bereitgestellt werden. Dieses umfasst im Wesentlichen vier Bausteine: das Alten-Pflegeheim im Hausgemeinschaftsmodell mit 96 Plätzen, Betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren bestehend aus 50 Wohnungen, ein Sozialstationsstützpunkt und eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Die Vermischung von ambulant und stationär sowie das Angebot des Betreuten Wohnens sollen ein breites Angebot an Hilfeformen je nach Bedarf der älteren Menschen gewährleisten.
Auch im Caritasheim St. Elisabeth in Bensheim sollen die Doppelzimmer zu Einzelzimmern umgebaut werden. Die Sanierungsmaßnahmen für alle Häuser werden sich auf rund 20 Millionen Euro belaufen.