Wegen Corona war die Einrichtung zum ersten Mal in ihren 25 Jahren drei Monate geschlossen. Die geplante Jubiläumsfeier musste abgesagt werden.
"Unsere Gäste und deren Angehörige sind sehr froh, dass wir unsere Einrichtung seit 1. Juli wieder geöffnet haben, nachdem Mitte März die Tagespflegeeinrichtungen in ganz Deutschland aufgrund der Corona-Epidemie geschlossen waren", berichtet Claudia Sänger, die Leiterin der Tagespflege. "Von einem Tag auf den anderen mussten die Pflegenden die Versorgung allein sicherstellen. Nicht nur für Berufstätige bedeutete dies eine besondere Herausforderung, wie wir in unseren regelmäßigen Telefonaten erfuhren."
Ein Team von derzeit elf Mitarbeiterinnen sorgt in der Tagespflege, die auf dem Gelände des Caritasheim St. Elisabeth auf 400 Quadratmetern angeboten wird, dafür, dass pflegebedürftige Menschen zwei oder drei Tage die Woche für jeweils rund acht Stunden betreut und aktiviert werden. Dieses Angebot soll die pflegenden Angehörigen entlasten, die in dieser Zeit entweder einer Berufstätigkeit nachgehen oder neue Kraft für die Pflege zu Hause tanken können. Dass ohne dieses Entlastungsangebot die häusliche Pflege in vielen Fällen gar nicht dauerhaft zu leisten sei, habe sich durch die Schließung bewahrheitet. Nicht alle Gäste konnten nach der Öffnung wiederkommen, bei manchen ist eine stationäre Unterbringung erforderlich geworden.
"Für Angehörige bedeutet die Tagespflege eine spürbare Entlastung in ihrem oft schweren Pflegealltag, für die älteren Menschen Abwechslung vom Alltag, neue Gesichter und das Gefühl, tagsüber als auch abends in einer vertrauten Umgebung zu sein", bringt es Claudia Sänger auf den Punkt. In Bensheim stehen derzeit 16 Plätze zur Verfügung, aufgeteilt in zwei Gruppen. "Wir haben nun eine Montag-Dienstag-Gruppe und eine Mittwoch-Donnerstag-Freitag-Gruppe", so die Leiterin des Hilfeangebotes. Die Abläufe wurden auf die Hygienerichtlinien abgestimmt. So begleiten die Angehörigen die Besucherinnen und Besucher nur noch bis zur Haustür, die Gäste betreten die Einrichtung nach Temperaturmessung mit Mundschutz und desinfizieren die Hände. Die erste Woche hätten sich die Gäste, die fast zu achtzig Prozent an Demenz erkrankt sind, sehr ruhig verhalten. Doch mit Animation sei es schnell gelungen, die gewohnte familiäre Atmosphäre wieder zu schaffen.
Zwar könnten nicht alle Gruppenangebote wie gewohnt stattfinden, doch auch in Zeiten von Corona gelinge es, den Gästen der Tagespflege einen abwechslungsreichen Tag zu gestalten und ihre Fähigkeiten zu fördern. "Der Gymnastik- und der Aufenthaltsraum werden nun als Gruppenräume genutzt, Musik kommt aus der Anlage, Lesen, Gedächtnisspiele, Biographiearbeit, Aktivitäten an der frischen Luft und vieles andere sind nach wie vor möglich, so dass die Gäste sich hier tagsüber wohlfühlen und abends mit positiven Erfahrungen und neuen Anregungen nach Hause gehen." Nach wie vor diene die Tagespflege allen Gästen, die sie besuchen, als Ort der Gemeinschaft, der Lebensfreude und als Ort des Wohlbefindens.
Kontakt: Claudia Sänger, Caritasheim St. Elisabeth, Heidelberger Straße 50, 64625 Bensheim, Tel: 06251/1080-0, E-Mail: c.saenger@caritas-bergstrasse.de,