Mit 58 Jahren wollte Heike Kopf-Rohner nochmal etwas Neues wagen. Dass ihr eine reizvolle Aufgabe beim Caritasverband Darmstadt dies nun ermöglicht, gefällt ihr gut. Es schließe sich ein Kreis, da sie zu ihren Berufsanfängen beim gleichen Träger in der ambulanten Pflege tätig war. Seither ist viel geschehen, denn nach der Ausbildung zur Krankenschwester folgte eine Palette an Weiterbildungen zur Praxisanleiterin, diplomierten Pflegewissenschaftlerin dazu ein Master in Sozial-Management und ein zweiter in Berufspädagogik. Ebenso abwechslungsreich war auch der berufliche Weg, als Pflegedienstleiterin, Einrichtungsleiterin, im Projektmanagement und im Bereich der Fort- und Weiterbildung.
Konstant dagegen war über 40 Jahre hinweg das ehrenamtliche Engagement in der Kirche. Schon mit 14 Jahren übernahm sie in ihrer damaligen Pfarrgemeinde St. Ludwig in Darmstadt den Kantorendienst und war nach der entsprechenden Ausbildung dort später als Lektorin und Kommunionhelferin aktiv. Seit mehr als 25 Jahren lebt Frau Kopf-Rohner nun in Heppenheim und ist seitdem in der Gemeinde St. Peter als Kantorin engagiert. Sie absolvierte die Ausbildung zur Leitung von Wortgottesdiensten und unterstützt seitdem mit regelmäßigen Gottesdiensten das pastorale Team.
Ehrenamt ist auch ein wichtiger Baustein ihres neuen Jobs, denn dort ist sie Ansprechpartnerin für Haupt- und Ehrenamt. "Ich bin sozusagen Mittlerin zwischen den Pfarrgemeinden und den Caritaseinrichtungen", erklärt die Koordinatorin. "Ein Bindeglied zwischen der kirchlichen Arbeit in den Pastoralräumen und der Caritasarbeit." So möchte sie als Koordinatorin Support für Caritasmitarbeitende bieten, den Kontakt mit Pfarreiräten sowie den Arbeitsgemeinschaften Sozialpastoral halten und Kontaktperson zum DiCV und den entsprechenden Gremien des Bistums sein.
"Die nächste Zeit bin ich erstmal viel unterwegs. Es geht um ein Kennenlernen der Ansprechpersonen in den Pastoralräumen, um einen Austausch. Was gibt es für Anliegen? Wo gibt es Bedarfe?" Keine einfache Aufgabe, weil zurzeit viele Kirchengemeinden durch die Gründung der neuen Pfarreien mit sehr vielen unterschiedlichen Themen innerhalb der Gemeinde beschäftigt sind.
Ihr Büro hat Heike Kopf-Rohner im Caritas Familienzentrum Heppenheim. Mit dem Leiter Andreas Mager hat sie einen Vorgesetzten, der ihr bei dieser Netzwerkarbeit zur Seite steht und sich bestens auskennt, da er in seiner Funktion die Kontakte zur Gemeindecaritas im Kreis Bergstraße gepflegt hatte. "Ich freue mich, dass diese Stelle im Verband geschaffen wurde und somit eine feste Ansprechpartnerin als Schnittstelle von verbandlicher Caritas und den Gemeinden etabliert wurde. Die Begleitung und Unterstützung der ehren- und hauptamtlichen Caritasarbeit in den 14 Pastoralräumen, die im Gebiet des Caritasverbandes Darmstadt liegen, ist eine wichtige Aufgabe."
Neben der Bergstraße ist Heike Kopf-Rohner daher auch für den Odenwaldkreis, den Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt zuständig. "Egal wo - ob bei den Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden oder bei den professionell Mitarbeitenden in unseren Dienststellen - das Angebot der caritativen Arbeit ist ein wesentlicher Teil der Kirche. Uns eint die den Menschen in Not zugewandte Haltung. Das möchte ich als Koordinatorin bei meinen Kontakten und Gesprächen gerne ins Bewusstsein bringen. Dann ist vieles gemeinsam zu schaffen."
Daneben ist Heike Kopf-Rohner auch in der Selbsthilfekontaktstelle im Kreis Bergstraße beschäftigt. Hier schätzt sie die Begleitung, Beratung und Fortbildung ehrenamtlicher Selbsthilfegruppenleiter*innen als einen Mosaikstein praktisch gelebter Gemeindecaritas.
Einen Ausgleich zur Arbeit findet Heike Kopf-Rohner bei Spaziergängen mit dem Hund an der schönen Bergstraße und beim Singen im Chor.