Nach 32 engagierten Jahren wurde Doris Rapp nun in den passiven Teil der Altersteilzeit verabschiedet. In den Jahren hat sie das Haus, das sich stets dynamisch weiterentwickelte, entscheidend geprägt. Doch es gab auch ein berufliches Leben vor dem Caritasverband.
Der Wunsch Krankenschwester zu werden stand schon früh fest. Die examinierte Krankenschwester hatte nach ihrer Ausbildung zunächst noch zwei weitere Jahre im Marienkrankenhaus in Frankfurt gearbeitet, bevor sie aus familiären Gründen nach Bürstadt zog. So wurde das Klinikum Worms von 1981 bis zur Elternzeit 1988 ihre nächste berufliche Station als Stationsleitung. 1989 kam sie als Besucherin ins neu gebaute St. Elisabeth und ging sozusagen mit einem Arbeitsangebot nach Hause. So startete sie zum 1.11.1989 als Wohnbereichsleiterin und übernahm dann die Pflegedienstleitung.
Entwicklung der modernen Altenhilfe in ihrer Zeit als Pflegedienstleiterin
In ihre Zeit als Pflegedienstleiterin fällt fast die gesamte Entwicklung der modernen Altenhilfe. Von der Einführung der sozialen Pflegeversicherung und der damit verbundenen Fachkraftquote, über erste strukturierte Pflegedokumentation und die Pflegetransparenzprüfungen bis zur Vereinheitlichung der Pflegeausbildungen war ihr berufliches Leben von ständigen Entwicklungen in der Altenhilfe geprägt. Mit der Eröffnung des Caritaszentrum St. Vinzenz in Einhausen übernahm sie zusätzlich die dort entstandenen vier Wohngemeinschaften. Damit setzte sie im Caritasverband den Grundstein für ein neues, sehr alltagsnahes, Pflegeverständnis. In ihrem letzten aktiven Berufsjahr wurde sie durch den plötzlichen Tod des Heimleiters Günter Schwering und die aufkommende Coronapandemie noch einmal vor große Herausforderungen gestellt. Durch die starke Verwurzelung in die Gemeinde, ist es auch ihrem Erfolg zu verdanken, dass das Alten- und Pflegeheim im Ort stark vernetzt ist und als lebendiger Teil des Gemeinwesens wahrgenommen wird.
"Gerade im letzten Jahr war es Doris, die mir die Gewissheit gab, dass wir auch diese Herausforderungen gut meistern werden", erinnert sich die Caritasdirektorin Stefanie Rhein. Bei allen Herausforderungen ist Doris Rapp gelungen, stets eine verlässliche Ansprechpartnerin für Mitarbeitende, Bewohner*innen und Angehörige im Alten- und Pflegeheim zu sein. Dass sie immer viel Wert daraufgelegt hat, dass man sich offen und ehrlich begegnet und für alles eine gute Lösung findet, verbinden die Mitarbeitenden ebenso mit Doris Rapp, wie die gemeinsame Frühstückspause. Diese ist ein Sinnbild für die Fürsorge und die Verbindung zu ihren Mitarbeiter*innen. "Man muss in diesem Beruf auch gut für sich selbst sorgen", fügt die scheidende Pflegedienstleiterin der gemeinsamen Pause als Aspekt hinzu.
Übergabe an ihre Nachfolgerin Melanie Hagedorn
Ihre Nachfolgerin Melanie Hagedorn wurde im vergangenen halben Jahr von Doris Rapp eingearbeitet. In dieser Zeit übernahm die 34-Jährige nach und nach die Aufgaben der Pflegedienstleiterin in dem Haus, dem sie selbst schon seit zwölf Jahren verbunden ist.