Die beiden Projektkoordinatorinnen hatten Paten und Familien zum gegenseitigen Kennenlernen zum Frühlingsfest auf das Hofgut Habitzheim eingeladen.
Wer dem idyllischen Treiben auf dem Hofgut Habitzheim zuschaut denkt nicht, dass sich viele Menschen hier zum ersten Mal begegnen. Über 66 Personen sind der Einladung gefolgt, die die Koordinatorinnen Anette Lück und Elisabeth Minnich auf Wunsch der Familien organisiert hatten. So herrschte auf dem Hofgut reges Treiben und das Programm von der Clownin vom Mit-mach-zirkus Hallöchen sorgte bei den Kindern für gute Stimmung. Auch die Seifenblasenmaschine, das Kinderschminken und der leckere Kuchen brachten viel Abwechslung.
Die Mamas und Papas nutzten das Frühlingsfest, um sich untereinander und mit den Paten auszutauschen. Die Vielfalt unter den Familien ist groß: Familien mit Kleinkindern mit leicht bis schwer behinderten Kindern, Familien unterschiedlicher Herkunft, Familien mit Krankheiten, alleinerziehende Mütter oder Mehrkindfamilien. Sie alle eint, dass sie sich Unterstützung vom Patenprojekt genommen haben. Üblicherweise besuchen die Paten die Familien einmal pro Woche zwei bis vier Stunden. Gemeinsam wird besprochen, wie die Zeit genutzt wird. Neben der praktischen Hilfe sind die Familien auch für die wertvollen Tipps der Paten dankbar
Heike Erdnüß ist seit vier Jahren dabei. Sie hat nun die dritte Patenschaft übernommen. Ihr macht es nach wie vor viel Spaß im sozialen Bereich ehrenamtlich tätig zu werden. Durch Internetrecherche stieß sie auf das Familienpatenprojekt des Caritasverbandes Darmstadt. Das Konzept hatte sie angesprochen, denn vor dem Einsatz in der Familie stand eine 35-stündige Qualifizierungsphase mit abschließendem Zertifikat. Dadurch und durch die weitere Begleitung durch Supervision und Fortbildung fühlte sich die Patin gut auf ihr neues Aufgabengebiet vorbereitet. Die Patin selbst ist auch froh, dass sie sich bei eigenen Fragen an die Projektkoordinatorin Anette Lück vom Caritasverband Darmstadt wenden kann. Diese betreut das vom Bistum Mainz finanzierte Projekt seit dem Start im Jahr 2013. Seither wurden 33 Familien mit 134 Familienmitgliedern von 30 ausgebildeten Paten betreut. Dies führt immer zu einem regen Erfahrungsaustausch bei den regelmäßigen Arbeitstreffen der Paten, die fast alle von ihrer Berufsausbildung aus dem nicht-sozialen Bereich kommen. Die meisten Paten sind zwischen 40 und 60 Jahren. Von Anfang an dabei ist die älteste Patin mit 91 Jahren. Sie hatte auch den Kontakt zum Hofgut hergestellt. Eigentümer Robert Freiherr Heereman hatte für die Feierlichkeiten diesen wunderschönen Ort kostenlos zur Verfügung gestellt. Er informierte die Gästen über die Geschichte der alten Gemäuer der Burganlage, vom Umbau der beiden Kuhställe zum Festsaal und zur Druckerei. Immer noch dient das Hofgut aber der landwirtschaftlichen Produktion, die seit 1992 auf ökologischen Landbau nach Naturland-Richtlinien umgestellt wurde.
In Darmstadt sind seit Projektstart 2016 bisher zehn Paten in zehn Familien tätig. Elisabeth Minnich hat das Projekt im April von Ina Bauer übernommen, die "KIM" bis zum Mutterschutz betreute. Nun freut sich die Caritasmitarbeiterin darauf, das Projekt weiter auszubauen. So wird derzeit eine neue Patenqualifizierung geplant. Schon jetzt können sich Frauen und Männer melden, die Lust haben sich als Patin oder Pate zu engagieren und ausbilden zu lassen. Für Rückfragen stehen die Koordinatorinnen Anette Lück in Dieburg unter Tel 06071-9866-15, a.lueck@caritas-dieburg.de sowie Elisabeth Minnich in Darmstadt, Tel 06151 5002811, e.minnich@caritas-darmstadt.de als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.