Es sind ca. 400 Menschen - und das in der heutigen oft hektischen und stressigen Zeit. Diese stolze Anzahl von Frauen und Männern sind für das Caritas Zentrum Erbach und die kath. Kirchengemeinden im Dekanat Erbach ehrenamtlich tätig. Einige davon sind sogar bereits länger als 25 Jahre mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dabei.
Ein Engagement ist oft verbunden mit Mühe und Kraft in der kostbaren Freizeit. Dies ist keineswegs selbstverständlich und daher wollten Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer und Dekan Dr. Karl Heinz Drobner den Ehrenamtlichen auf eine besondere Art und Weise herzlich "Danke" zu sagen. "Als Zeichen unserer Dankbarkeit haben wir alle ehrenamtlichen zu uns eingeladen und ihnen einen Dankeschön-Tag geschenkt", so Dr. Karl Heinz Drobner.
Mehr als 100 ehrenamtlich Engagierte folgten der Einladung und genossen im Caritas Zentrum Erbach ein attraktives Programm. Nach gemeinsamem Mittagessen wurde beim Kirchenkabarett mit Thomas Klumb viel gelacht und bei Mitmachübungen Kreislauf und Blutdruck aktiviert.
Je nach Lust und Laune besuchten die Ehrenamtlichen im Anschluss verschiedene Wohlfühl- und Erlebnisgruppen. Bei "Kino im Kopf" - dem Zuhören von unterhaltsamen Kurzgeschichten -, Kreistänzen, leichten Körper- und Wohlfühlübungen, im Ruheraum mit Taizé-Melodien, beim offenen Singen mit der Band "Effata" aus Frankfurt oder bei Boule, Boccia & Co. konnten die Ehrenamtlichen ihre Sinne unterschiedlich verwöhnen lassen.
"Wichtig war es uns auch, dass genügend Zeit zum Kennenlernen und für Gespräche sowie zum gegenseitigen Austausch blieb", so Kiefer. Denn das Hilfespektrum der Engagierten aus den Odenwälder Gemeinden ist sehr breit. So sind die Menschen in sehr unterschiedlichen Bereichen der Caritas und der Gemeinden tätig: zum Beispiel bei der Hausaufgabenhilfe, in Besuchsdiensten, bei Caritas-Sammlungen, in der Flüchtlingshilfe, bei Kinderbetreuungen, in der Seniorenarbeit oder in der Arbeit mit Behinderten und psychisch Kranken, um nur einige Bereiche zu nennen.
Es ist ein unermesslicher Schatz für die Gemeinden und den Caritasverband, was von den Ehrenamtlichen Woche für Woche geleistet wird. Die Beteiligung von Frauen liegt mit einem Anteil von 80 Prozent deutlich über dem Engagement der Männer. Die Altersstruktur liegt im Durchschnitt bei 55 Jahren aufwärts. Aber es gibt auch viele jüngere Frauen, die sich vor allem beim Familienpatenprojekt und bei der Kinderkleiderkammer "Flohkiste" des Caritas Zentrums engagieren.
Der ereignis- und abwechslungsreiche Tag klang mit einem Abschlussgottesdienst unter Leitung von Generalvikar Dietmar Giebelmann aus.
"Sie haben sich wirklich viel Mühe gegeben", bedankt sich eine Ehrenamtliche beim Organisationsteam. "Es war ein wunderschöner Tag." Zwar muss sie wegen ihres Alters von 85 Jahren in letzter Zeit etwas kürzer treten, doch auch in Zukunft möchte sie noch Besuchs- und Krankendienste ausüben. "Man geht aus dem Haus und hat Kontakte. Das tut mir selbst auch gut."
So sieht es auch Brigitte Steinemann. Sie arbeitet im Kirchencafé, gestaltet den Seniorennachmittag mit einer Kollegin, macht Besuchs- und Blumendienst und ist im Pfarrgemeinderat. Seit 13 Jahren ist sie so aktiv. "Nach dem Tod meines Mannes war mir das Ehrenamt eine große Hilfe bei der Trauerarbeit. Das Gefühl gebraucht zu werden tut mir gut. Man gibt nicht nur, man bekommt unglaublich viel zurück."