Faranak Ahmadi wurde am 3. Oktober 1967 in Sanandaj, Iran geboren. Nach ihrem Studium an der Filmhochschule in Teheran arbeitete sie als Direktorin und Lehrerin am Institut für Kurzfilme in Urmia und in Sanandaj und nebenbei als Dichterin. Im Jahre 2000 floh sie mit ihrer Tochter in den Irak und arbeitete für den Sender Kurdistan TV bei Erbil. Dort war sie als Regisseurin im Bereich Dokumentarfilm und Serienproduktion für Jugendliche tätig und produzierte den Dokumentarfilm über die Jesiden, eine religiöse Minderheit im Nord-Irak, und lieferte somit einen Beitrag für den im Jahr 2002 stattfindenden Filmfestival in Leipzig. Seitdem lebt sie mit ihrer Familie im deutschen Exil.
Der Film über die Jesiden - ihre Riten, ihr Glaube, ihre Form des Lebens wird im Originalton Kurdisch/Farsi mit englischem Untertitel ausgestrahlt.
Im Anschluss an die ca. 50 minütige Filmvorführung ist ein Austausch mit der Regisseurin Faranak Ahmadi im Rathaus möglich.
Übersetzung der Anfangssequenz ins Deutsche:
Das Jesidentum ist eine der ältesten kurdischen monotheistischen Religionen der Welt und hatte ihre Anfänge um 5000 v.Chr. In dieser Religion ist Malak Tawoos (wörtlich: "Engel Pfau"; oder ein Engel in der Form eines blauen Pfaus) der Schöpfer des Universums, und die Elemente Sonne, Feuer, Wasser und Erde sind Teil seiner Existenz. Der Haupttempel der jesidischen Kurden liegt in Lalish in Irakisch-Kurdistan. Es ist deren Wallfahrtsort, zu dem die Jesiden während ihrer Feste aus anderen Teilen Kurdistans - nicht nur das Gebiet im Irak, sondern auch in Syrien und in der Türkei - pilgern. Die Jesiden sprechen kurdisch, so heißt ihre heilige Schrift auch Mesefe-Resh (kurd.: "das schwarze Buch").
Die Statue des Tawoos (kurd.: "Pfau") befindet sich ebenfalls in Lalish, wo die Ältesten dieser Gesellschaft, darunter auch als die Inkarnation des Malek Tawoos geltende Scheich Adi, begraben sind. "Die Melodien der Pfauenfeder" ist ein Dokumentarfilm, der die Rituale und religiösen Traditionen der Jesiden während ihrer Feste zu zeigen versucht; vor allem das Jama-Fest ("Dschamma") im Oktober mit einer Dauer von sieben Tagen. Bei dieser wichtigen Feier und den dazugehörigen Besuchen in Tempeln und Schreine werden zusätzlich die Kinder getauft, ein Stier wird als Opfer dargebracht, es wird getanzt und viele andere Rituale werden durchgeführt.