Am Donnerstag, den 16. August ist Premiere der „Offenen Bühne Darmstadt“. Von 18 bis 20 Uhr wird in der „Klause“ am Hauptbahnhof Darmstadt jongliert, gesungen, getanzt und gerappt. So viel steht jedenfalls bisher fest, aber alle, die ein Talent haben und dieses vor einem Publikum zeigen möchten, sind am Donnerstag in der Klause herzlich willkommen – und zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer ebenso!
Mit dabei ist auch der Caritas-Chor, der seit vier Jahren in wechselnder Besetzung besteht. Bisher ist er bei internen Festen aufgetreten. Für die offene Bühne verlässt er dieses „sichere Terrain“ und wagt sich in die Klause in Darmstadt.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt, Koordination für Inklusionsprojekte, die Behindertenseelsorge des Evangelischen Dekanats Darmstadt, der paritätische Wohlfahrtsverband Darmstadt und der Caritasverband Darmstadt haben diese öffentliche Veranstaltung mit dem Titel „Offene Bühne Darmstadt“ gemeinsam organisiert. Die künstlerische Abendveranstaltung bietet Platz für fünf- bis fünfzehnminütige Auftritte mit Beiträgen aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater und Artistik und wird von Künstlerinnen und Künstlern mit und ohne Behinderungen gestaltet.
Angeregt wurde die Idee durch die großartigen Jonglierkünste eines behinderten Mitarbeiters einer Werkstatt für Behinderte. „Dies brachte die Veranstalter zu der Überzeugung, dass es im Raum Darmstadt noch mehr Menschen mit solchen unentdeckten Talenten gibt. Für sie soll ein Raum geschaffen werden, um ihre Fähigkeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Unkomplizierte Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen sollen so gefördert werden“, so Margit Balß, Regionalgeschäftsführerin vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Ziele der Veranstaltung seien die Förderung der Inklusion, indem sich beliebte und stark frequentierte Veranstaltungsorte für künstlerisch begabte Menschen mit Behinderungen öffnen. Die Veranstalter erhoffen sich, dass dadurch Vorurteile und Vorbehalte gegenüber Menschen mit Behinderungen abgebaut werden und Bürgerinnen und Bürger für die berechtigten Belange behinderter Menschen sensibilisiert werden.
So sind am Donnerstag, den 16. August darstellerisch ambitionierte, künstlerisch-kreative Menschen mit und ohne Behinderung in der Klause herzlich willkommen.
„Für uns wird es eine aufregende neue Erfahrung“, so Elisabeth Rank-Kuhn vom Caritasverband Darmstadt. „Wir treten sonst nicht öffentlich auf, sondern singen bei unseren eigenen Festen, denn eigentlich ist unser Motto: Wir singen nicht professionell, sondern nur aus Spaß, und wenn einmal ein Ton danebengeht, dann ist das nicht schlimm, denn es gibt keine falschen Töne, es gibt nur Variationen!“, so die Caritas-Chor- Kursleiterin. Die Sozialpädagogin ist gleichzeitig Heilpraktikerin und Singleiterin für Gesundheitseinrichtungen. Zehn bis 15 Menschen, Klienten und Mitarbeitende nehmen in wechselnder Besetzung an den Singstunden teil. Die Besetzung wechselt, weil die Klienten des Gemeindepsychiatrischen Zentrums in Reinheim nicht kontinuierlich über die Jahre das Zentrum besuchen, welches Menschen betreut, die psychisch erkrankt sind und in seelischen Krisen sind.
Bei der offenen Bühne geht der Caritas-Chor auf eine musikalische Reise um die Welt mit einem Lied der Indianer Nordamerikas über Lieder aus Afrika, Indien und zurück nach Europa nach Spanien und Deutschland. Mitsingen, Schnipsen, Klatschen und Tanzen ist erwünscht!