"Die Männer und Frauen, die in der Adaptionseinrichtung "An der Bergstraße", in Heppenheim einziehen haben schwere Zeiten hinter sich gebracht. Ihr Konsum von Alkohol, Medikamenten oder Drogen musste im Vorfeld durch eine Entwöhnung behandelt werden. Manche sind arbeits- und wohnungslos, so dass sie nach einer erfolgreichen Entwöhnungstherapie nicht in ihr soziales Umfeld zurückkehren sollen. Sie brauchen noch einen Ort, der ihnen in einer persönlich schweren Zeit helfen möchte, in ein neues Leben zu starten", berichtet Dr. Carlo Schmid, ärztlicher Leiter der Einrichtung und des Falkenhofes.
Die Adaptionseinrichtung, eine Fachabteilung der Klinik Schloß Falkenhof vom Caritasverband Darmstadt e. V., ist ein solcher Ort. Seit über 15 Jahren bietet sie Suchtkranken medizinische, berufliche und soziale Hilfen, damit die Betroffenen nach drei- bis viermonatigem Aufenthalt in dieser vollstationären Einrichtung mit neuer Energie und Kraft ihr Leben im Alltag bewältigen können.
Nach einer vorherigen stationären Rehabilitation / Entwöhnung können 14 - 16 Männer und Frauen in der Kalterer Straße 3 in Heppenheim aufgenommen werden. 68 Einzelschicksale - überwiegend Männer - waren es 2013. Hier lernen die Menschen wieder mit ihrem Alltagsleben und ihrer Tagesstruktur umzugehen, sie werden bei einer Wohnungssuche unterstützt, versorgen sich weitestgehend selbst, absolvieren Berufspraktika, die auf ihre Interessen und ihre beruflichen Erfahrungen abgestimmt sind und werden beruflich wieder integriert. Therapiemaßnahmen in Gruppen- und Einzelgesprächen helfen den Patienten neue Wege zu finden.
Dabei werden soziales Verhalten und Kommunikation geübt, Alltagsprobleme, Erfahrungen aus der Arbeitssituation, Freizeitgestaltung sowie emotionale Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit des Einzelnen thematisiert.
"Es geht bei uns darum, das Leben der Klienten an die Wirklichkeit, an den Alltag anzupassen. Wir machen Mut Neues auszuprobieren, helfen in Krisen und Konflikten. Unser großes Ziel ist die Wiedereingliederung ins Erwerbsleben. 2013 konnten wir rund 50 Prozent der Patienten vermitteln. Wir arbeiten mit vielen Dienstleistungs-, Handels- und Handwerksbetrieben im Kreis Bergstraße gut zusammen, so dass wir in sehr kurzer Zeit Angebote für die berufliche Neuorientierung bieten können", sagt die Einrichtungsleiterin Petra Vettel, die die Klienten mit einem multiprofessionellen Mitarbeiterteam mit qualifizierter Suchttherapeutenausbildung betreut. (Dazu gehören ein Arzt, ein Psychologe, Sozialpädagoginnen, eine Hauswirtschafterin, eine Sekretärin und ein Abenddienst.)
Die Erfahrung zeigt, dass ein Drittel nach der Zeit in der Adaption in eine therapeutische Wohngemeinschaft zieht, ein Drittel zieht in eine eigene Wohnung und ein Drittel geht nach Hause, zum Teil zu Angehörigen.
Da die Adaptionseinrichtung "An der Bergstraße" mittlerweile ein fester Bestandteil in der medizinischen Rehabilitation Suchtkranker geworden ist und sie von Patienten aus vielen Entwöhnungs-einrichtungen im näheren und weiteren Umfeld regelmäßig in Anspruch genommen wird, informierte Petra Vettel beim Fachtag für Beratungsstellen, Sozialdienste und Ärzte über die Einrichtung.
Die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern von Vinzenz von Paul sind Vermieter und Nachbarn der Adaptionseinrichtung, daher durfte der Fachtag in den Konferenzräumen der Vinzentinerinnen stattfinden.
Viele ehemalige Klienten halten noch lange Zeit den persönlichen Kontakt mit dem Mitarbeiterteam. Dass die Arbeit nachhaltig ist, erlebt das Adaptionsteam auch beim Frühlingsfest alle zwei Jahre im Garten der Vinzentinerinnen, wofür ehemalige Klienten oft auch sehr weite Wege in Kauf nehmen, um noch einmal danke für ihr neues Leben zu sagen.
Kontakt:
Adaptionseinrichtung
"An der Bergstraße"
Kalterer Straße 3 A
64646 Heppenheim
Petra Vettel, Tel.: 06252- 93240
Pressemitteilung
Adaptionseinrichtung „An der Bergstraße“ hilft zum Start in ein neues Leben
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