Die derzeit 39 Mitarbeitenden gehen oft über die eigenen Grenzen hinaus, um für andere da zu sein. Für ihr Kümmern sagten Weggefährten beim Jubiläum von Herzen Danke!
Für einen „wunderschönen Gottesdienst“ bedankte sich Caritasdirektorin Stefanie Rhein bei Pfarrer Hoffmann und Pater Sijoy, die gemeinsam in der Evangelischen Kirche Hirschhorn mit einem ökumenischen Gottesdienst die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum in Hirschhorn eröffnet hatten. „Es ist gut und wertvoll, dass es Menschen gibt, die bereit sind diesen Dienst zu tun, die sich kümmern, das tut Menschen, die Hilfe brauchen gut“, so Pfarrer Reinhold Hoffmann. „Das Miteinander, der Kontakt, das Gespräch, die Nähe, das ist es, was unser Leben wirklich reich macht.“
Rückblicke
Im Bürgerhaus gab Tamara Ackermann einen Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre. Sie selbst begann vor 16 Jahren als Pflegefachkraft, übernahm aber schon drei Jahre später die Leitung. In Gesprächen mit früheren Mitarbeiterinnen hatte sie viel über die Anfänge der damaligen Caritas Sozialstation in der Klingenstraße in Hirschhorn erfahren, die 2005 mit der Diakonie fusionierte und somit zur Ökumenischen Sozialstation hessisches Neckartal umbenannt wurde. Seither sind die Mitarbeitenden als Gesichter der katholischen und evangelischen Kirche unterwegs, wie Pfarrer Hoffmann es auf den Punkt brachte.
Im Laufe der Jahre gab es Umzüge ins Bonifatiushaus, nach Neckarsteinach und wieder zurück zu den Wurzeln nach Hirschhorn in die Hauptstraße 16 – 18. Dort ist der Pflegedienst oberhalb vom Hirschhörnchen zu finden.
Harte Zeiten
In ihrer Rede dankte die Leitung besonders ihrem Team. Sie erwähnte die vielen Gesetzesänderungen, die eine enorme Bürokratie aufgebaut haben, aber auch die Corona-Pandemie hat dem Team viel abverlangt. „Es war für uns in der Pflege und Verwaltung eine harte Zeit. Wir standen sehr unter körperlichen und psychischen Belastungen. Wir mussten Pandemiepläne erstellen und nach einem Ampelsystem dafür sorgen, dass medizinisch notwendige Leistungen immer stattfinden konnten und dafür andere Angebote absagen.“ Eine enorme Herausforderung, da es auch beim Personal durch Erkrankungen zu Engpässen kam.
Auch die damals sehr beliebte Dementengruppe „Vergissmeinnicht“ musste abgesagt werden. Mitte 2024 soll sie nun wieder eröffnet werden. Allein mit hauptamtlichen Kräften sei das aber nicht zu schaffen und so sucht Tamara Ackermann dringend ehrenamtliche Kräfte, die einmal wöchentlich am Mittwochnachmittag in den Räumlichkeiten des Bonifatiushauses bei der Betreuung Demenzkranker dabei sind.
Mit ihrem Stellverteter Marcus Dunkel und der Verwaltungskraft Corinna Wann sorgt Tamara Ackermann dafür, dass an 365 Tagen im Jahr die Menschen zu Hause die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Im Einzugsgebiet von Hirschhorn, Neckasteinach, Darsberg, Lanzenbach, Neckarhausen, Langenthal, Ober-Hainbrunn, Heddesbach, Brombach, Unter-Hainbrunn, Kortelshütte, Rothenberg werden unter der Woche zehn Hauswirtschafts-Betreuungstouren sowie sechs Frühdienste und zwei Spätdienste gefahren. Am Wochenende müssen vier Frühdienste und zwei Spätdienste organisiert werden. Zu den Touren- und Dienstplänen kommen viele weitere Aufgaben. Aber eines sei entscheidend: „Wir müssen in unserer Arbeit flexibel sein, was die Planung angeht. Denn morgen kann nämlich alles anders sein.“
Danksagungen
Auch Stefanie Rhein dankte der Leitung und dem Team, die alle mit einer Fröhlichkeit die verantwortungsvolle, sinnhafte und zugleich sinnstiftende Aufgabe erledigen. Die Überlegungen zu neuen Arbeitszeitmodellen, die Einführung neuer Computerprogramme, Digitalisierung und E-Mobilität sollen den Pflegedienst nun für die Zukunft gut aufstellen. „In der Pflege geht es darum, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und sie auf Augenhöhe zu begleiten“, so die Direktorin. Es sei wichtig, eine qualitativ gute Versorgung sicherzustellen, so dass „die Klient*innen und deren Angehörige sich auf uns verlassen können.“ Doch leider müsse auch die Caritas immer wieder neue Anfragen – sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich ablehnen – da das Personal fehle. „Das ist schwierig, wenn Menschen anrufen und wir sie nicht unterstützen können, weil uns die Pflegekräfte fehlen.“ So dankte die Direktorin auch den ehrenamtlich Engagierten, die durch ihr Kümmern und ihr Dasein die Einsamkeit vieler vermindern.
Auch der Bürgermeister von Hirschhorn, Martin Hölz, dankte dem Team. Da er vier Jahre selbst im Team gearbeitet hatte, hat er eine besondere Verbundenheit zur Arbeit der Caritas. Neben einer Spende für eine gemeinschaftliche Aktivität hatte er für alle Socken mitgebracht, da sich die Mitarbeitenden jeden Tag auf den Weg, oder auf die „Socken machen“. Die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sei ein sehr wertvoller Dienst, den auch er sehr schätze und dafür Danke sagen möchte.
Kontakt
Ambulante Pflege Hirschhorn
Hauptstraße 16 – 18
69434 Hirschhorn (Neckar)
Telefon: 06272 912080