Das bedeutet, dass Menschen zu diesen und weiteren Fragen und Problemen unkompliziert Rat und konkrete Hilfestellungen bekommen.
Jeden Montag von 10 bis 12 Uhr und mittwochs von 16 bis 18 Uhr sind die Politikwissenschaftlerin Anna Eilmes und die Soziologin und Kriminologin Eva Kerwien von der Verbraucherzentraleim Gemeinschaftshaus Pallaswiesenviertel, Kirschenallee 180 in Darmstadt anzutreffen, jedenfalls die nächsten vier Jahre lang. So lange läuft das niedrigschwellige Unterstützungsangebot der Verbraucherzentrale für Menschen, die in strukturschwachen Stadtquartieren leben. Für sie sind die Probleme des Konsumalltags oft eine besondere Herausforderung. Durch Beratung und Gespräche möchten die beiden Mitarbeiterinnen der Verbraucherzentrale Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort aufklären und ihnen konkrete Hilfestellung im Verbraucheralltag geben. Dies soll die Verbraucherkompetenz der Menschen im Viertel stärken, vor krummen Geschäften im Verbraucheralltag schützen und die Konsum- und Finanzkompetenz stärken.
„Das Projekt bringt die Verbraucherarbeit dahin, wo sie hingehört: in die Quartiere“, so Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). „Dort sind die Verbraucher, die Unterstützung am nötigsten haben. Denn dort werden Notlagen von Verbrauchern durch Abzocke und windige Haustürgeschäfte ausgenutzt.“
Unüberlegte Vertragsabschlüsse im Intenet, an der Haustür oder am Telefon, überlange Vertragslaufzeiten und verweigerte Garantieleistungen gehören laut Bundesministerin Christine Lambrecht zu den häufigsten Ärgernissen von Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Sozialdezernentin Barbara Akdeniz sieht das Angebot als eine optimale Ergänzung der gemeinwesenorientierten Arbeit der Stadtteilwerkstatt und aller Institutionen und Initiativen im Quartier. „Gute Sozialpolitik ist, wenn sie bei den Menschen ankommt“, betonte sie. „Selbstbestimmt und selbstbewusst am Leben teilhaben zu können, braucht Information und Aufklärung, das organisieren wir mit diesem Modellprojekt.“
Das Gemeinschaftshaus an der Kirschenallee ist schon heute eine viel genutzte Anlaufstelle für die Menschen im Viertel, welches 2014 in das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen wurde, so Horst Miltenberger, Dienststellenleiter der Gemeinwesenarbeit und seit vielen Jahren Ansprechpartner für die Menschen im Quartier. Auch er sieht das Projekt als eine Bereicherung für das Quartier.
„Verbraucher stärken im Quartier“ unterstützt bei Themen wie:
- Abzocke im Alltag (z. B. unerwünschte Anrufe, betrügerische Mails, Haustürgeschäfte, untergeschobene Verträge)
- Telefon-, Handy- und Internetverträge (z. B. zu hohe oder falsche Handyrechnung, Probleme beim Online-Shopping)
- Kauf- und Dienstleistungsverträge (z. B. Probleme mit Handwerkern, Schlüsseldiensten, Fitnessstudios, bei Reklamationen oder mit kaputter Ware)
- Geld und Schulden (z. B. Pfändung, Kredite, Probleme mit Konto, Dispo oder Kreditkarte)
- Versicherungen (z. B. wichtige und unwichtige Versicherungen)
- Energieabrechnungen und Stromsparen (z. B. zu hohe Stromrechnung, Ärger mit Strom- oder Gasanbieter)
- Ernährung und Umweltschutz (z. B. versteckter Zucker, Haltbarkeit von Lebensmitteln, Schimmel in der Wohnung)
Kontakt:
Montags von 10 bis 12 Uhr und mittwochs von 16 bis 18 Uhr im
Gemeinschaftshaus Pallaswiesenviertel
Kirschenallee 180
64293 Darmstadt
Telefon: 0 61 51 – 27 99 916
E-Mail: darmstadt.quartier@verbraucherzentrale-hessen.de
Fotos: Holger Groß