Auch der Caritasverband nutzt diesen Anlass, um auf dieses wichtige Angebot hinzuweisen, welches im Landkreis Darmstadt-Dieburg, im Kreis Bergstraße und in Erbach hauptsächlich durch Kirchensteuermittel getragen wird.
Der Caritasverband Darmstadt e. V. hält im Landkreis Darmstadt-Dieburg und im Odenwaldkreis seit Ende der 1970er Jahre Suchtberatungsstellen für Alkohol- und Medikamentenabhängige und deren Bezugspersonen vor. Im Jahr 2020 haben sich ca. 1067 Menschen aus den Landkreisen an dieses Hilfsangebot gewandt. Um diese unverzichtbare Hilfe für suchtkranke bzw. gefährdete Menschen anzubieten, bringt die Caritas Kirchensteuermitteln in Höhe von ca. 329.000 Euro ein.
Hilfe für eine halbe Million Suchtkranke und deren Angehörige
Deutschlandweit werden jährlich in ca. 1500 Suchtberatungsstellen mehr als eine halbe Million Suchtkranke und deren Angehörige beraten, betreut und in weiterführende Behandlungen vermittelt. Mit ihrer Brückenfunktion trägt die Suchtberatung dazu bei, die Problemlagen von Betroffenen abzumildern und sie vor schweren Krankheitsverläufen zu bewahren. Durch deren frühzeitige Vermittlung in das Gesundheitssystem werden Folgekosten verringert. So wurden beispielsweise im Jahr 2017 die direkten und indirekten Kosten durch übermäßigen Alkoholkonsum in Deutschland auf fast 40 Milliarden Euro beziffert. Davon fällt ca. ein Drittel auf das Gesundheitssystem. Der restliche Betrag belastet die Volkswirtschaft durch Krankheitsausfälle, Unfälle und Produktionsverluste in Betrieben. Hinzu kommen zahlreiche Verkehrsunfälle und Straftaten unter Alkoholeinfluss.
Suchtberatungsstellen leisten mit ihren vielfältigen Tätigkeiten einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Die Fachkräfte vor Ort vermitteln die Hilfesuchenden in medizinische Rehabilitationen und stellen die erforderlichen Anträge für die stationären oder ambulanten Behandlungen. Sie sind Ansprechpartner*innen für Angehörige, Arbeitgeber*innen, niedergelassene Ärzt*innen und Krankenhäuser sowie für Ämter und Behörden, Bewährungshilfe u.v.m. Zudem kooperieren Suchtberatungsstellen eng mit dem Selbsthilfesystem. In den Räumlichkeiten des Caritas Zentrums Erbach treffen sich wöchentlich die Suchtselbsthilfe sowie eine Gruppe des "Kreuzbunds".
Fachambulanzen bieten auch ambulante Suchtbehandlung an
Neben Suchtberatung bietet die Suchthilfe der Caritas auch gesetzliche Leistungen, wie ambulante Suchtbehandlung und Betreutes Einzelwohnen an. Die ambulante Suchtbehandlung ist eine wirksame Alternative zu Entwöhnungsbehandlungen in Fachkliniken. Sie ermöglicht den suchtkranken Menschen eine qualifizierte Rehabilitation über sechs bis 18 Monate parallel zu ihrem Lebens- und Berufsalltag. Gerade während der Coronapandemie hat diese Behandlungsform einen großen Zulauf erfahren.
Grundstein der Suchthilfe vor Ort ist und bleibt allerdings die Suchtberatung. Durch die Vernetzungstätigkeiten und die vertrauensvolle Begleitung der Hilfesuchenden lege sie die Basis für gelungene und nachhaltige Versorgung der suchtkranken Menschen.
Kontakte: