Er soll Glück bringen, der Spaten vom April 1986, mit dem damals der Spatenstich für das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Bürstadt gemacht wurde. Nach nun über 30 Jahren hält ihn Caritasdirektorin Stefanie Rhein in der Hand, denn das Altenpflegeheim St. Elisabeth wird um einen 1300 Quadratmeter großen Anbau erweitert. Gemeinsam mit Heimleiter Günter Schwering, Caritas-Architekt Triebel und weiteren Verantwortlichen macht sie den Spatenstich, um den Beginn des Anbaus offiziell einzuläuten. Auch ihre Vorgänger, Wilhelm Schulze und Franz-Josef Kiefer sind dabei, die das Haus 1988 auf den Weg gebracht haben und über all die Jahre keine Anstrengungen gescheut haben, die Altenhilfe des Caritasverbandes nah an den Menschen zu entwickeln und damit zukunftssicher zu machen.
Mit dem Anbau wird die Einrichtung modernisiert und zukunftsfähig gemacht. In einer ersten Bauphase entstehen 24 neue Zimmer auf zwei Ebenen. Darüber hinaus werden in einer zweiten Bauphase alle bestehenden Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt. „So können alle 94 Menschen künftig in einem Einzelzimmer leben. Doppelzimmer sind heute nicht mehr zeitgemäß“, so die Direktorin. „Zusätzlich werden wir auch auf das Hausgemeinschaftsmodell umstellen, welches wir in Einhausen mit großem Erfolg erprobt haben.“ Jeweils 12 Menschen werden in Hausgemeinschaften leben, die Einzelzimmer mit integrierter Nasszelle seien alle um die 17 Quadratmeter. Jede Wohngemeinschaft habe eine große offene Wohnküche, die sich zum Aufenthaltsraum öffnet, dem Herzstück des Hauses, wie Projektleiter Sebastian Tartter erläutert. Der pavillonartige Neubau werde sich somit als letztes Glied einer Perlenschnur optisch an das vor 31 Jahren errichtete Altenheim anschmiegen, so der Architekt.
Der Caritasverband Darmstadt investiert rund 6 Millionen Euro in die Modernisierung der Einrichtung. Das Land Hessen beteiligt sich mit 3.5 Millionen Euro, die sich aus einem stattlichen Zuschuss von knapp 1,5 Millionen Euro und einem zins- und kostenfreien Darlehen von gut zwei Millionen Euro zusammen setzen.
Der Erweiterungsbau, der auf allen Ebenen mit dem Altbau verbunden sein wird, soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Dann kann die zweite Bauphase beginnen, für die 18 bis 24 Monaten eingeplant sind. Neben der Umwandlung der Doppel- zu Einzelzimmern ist auch eine energetische Modernisierung vorgesehen, der gesamte Gebäudekomplex wird im Zuge der Sanierung mit einer neuen Lüftungsanlage versorgt werden.
„Auf einem guten Fundament stellen wir heute die Weichen für die Zukunft“, so Bürgermeisterin Bärbel Schader beim Spatenstich. 27 Jahre lang war die Stadt Eigentümerin der Einrichtung. „Alle Erweiterungen, das Betreute Wohnen, der Briebelsaal, die neuen Konzepte geschahen im gemeinsamen Dialog. Es ist und bleibt eine gelebte Partnerschaft.“ Auch nach dem Verkauf an den Caritasverband vor vier Jahren entziehe sich die Stadt nicht der gemeinsamen Verantwortung. „Ich bin mir sicher, dass wir auch diese Bauphase gut überstehen und auch in Zukunft gemeinsam Konzepte für die Zukunft einer guten Altenhilfe gestalten.“