Die ehemalige Tankstelle in der Lincoln-Siedlung hat einen neuen Verwendungszweck, denn dort haben die beiden Quartiermanagerinnen Ingrid Erdmann und Petra Elmer ihre Quartierwerkstatt eingerichtet. Die beiden sind Ansprechpartnerinnen für die bisher rund 576 Bewohner der Lincoln Siedlung, die sich bunt gemischt zusammensetzt aus 289 Menschen in Familien, 56 geflüchteten Menschen und 231 Studenten. Rund 120 Kinder wohnen zurzeit in der Siedlung, die innerhalb von zehn Jahren bis zu 5.000 Familien, Alleinerziehenden, Paaren und Singles, Menschen mit und ohne Behinderung und unterschiedlicher Einkommensklassen ein neues Zuhause bieten wird.
Sehr früh hat die Stadt Darmstadt das Projekt "Neue Nachbarschaft leben" in der Lincoln-Siedlung mit dem Caritasverband Darmstadt und dem Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg gestartet, um von Anfang an die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sich Bürger mit ihren Ideen einbringen und sich am Aufbau nachbarschaftlicher Strukturen beteiligen können. Ziel dieser präventiven Gemeinwesenarbeit ist es, ein Gemeinschaftsgefühl in der Bevölkerung und eine Identität mit der Siedlung zu schaffen. Gefördert wird das Projekt durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration sowie die Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Die 35jährige Ingrid Erdmann und ihre 58jährige Kollegin Petra Elmer freuen sich auf diese gemeinsame Aufbauarbeit. Um Bewohner, Bauträger, Stadtverwaltung, Initiativen, Vereine und andere Stadtteile miteinander zu vernetzen, zu begleiten und zu mobilisieren veranstalten die beiden Infotreffen, laden zu Festen ein, stellen sich in Nachbarschaftsrunden vor und erkunden das Quartier und die darin lebenden Menschen mit dem Bollerwagen.
"Was bewegt Sie gerade in der Lincoln-Siedlung? Wofür wollen Sie sich in der Lincoln-Siedlung engagieren? Was benötigen Sie zur Umsetzung Ihres Engagements?", diese und noch viele weitere Fragen stellen die beiden Quartiermanagerinnen an die Bewohner und freuen sich, dass sie schon viele Ideen sammeln konnten. Ein Café, eine Krabbelgruppe und ein Flohmarkt sind die ersten Projekte, die Bewohner nun aktiv in die Tat umsetzen möchten.
In der Quartierwerkstatt in der Franklingstraße 44 sind die Caritasmitarbeiterin und ihre Diakoniekollegin dienstags von zehn bis zwölf und donnerstags von 15 bis 18 Uhr anzutreffen.
"Wir hoffen, dass wir von Anfang an viele freiwillig Engagierten zur Mitarbeit gewinnen können", so Caritasdirektor Ansgar Funcke. "Es ist eine besondere Chance, durch die aktive Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner gute Wohn- und Lebensbedingungen im Quartier zu erreichen. Hoffen wir, dass viele sie nutzen!"