Wer in der heutigen Zeit alleinerziehend ist, weiß, wie herausfordernd es sein kann, Kinder, Beruf und Alltag allein zu bewältigen. Fällt die Betreuung aus, werden die Kinder krank oder kommen finanzielle Sorgen hinzu, stoßen viele schnell an ihre Grenzen. Orientierung und Unterstützung zu bieten – genau das war das Ziel des ersten Tags der offenen Tür für Alleinerziehende, der am 30. Oktober in Dieburg stattfand. Eingeladen hatte die Allgemeine Lebensberatung des Caritaszentrums Dieburg unter der Leitung von Lisa Schneider im Rahmen des Projekts Familienkompass.
Ein Ort, der verbindet
Die Veranstaltung verband Information mit Begegnung: Zwischen Beratungsständen, Kaffee und Kuchen entstand eine offene, lebendige Atmosphäre. Eltern nutzten die Gelegenheit, mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Dienste ins Gespräch zu kommen – darunter das Gemeindepsychiatrische Zentrum (GPZ), die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), das St. Josephshaus, Frauen helfen Frauen e. V., die Frühen Hilfen, das ZIBB, der WendePunkt, der Hessencampus, die Tageselternvermittlung, die Kreisagentur für Beschäftigung, die Initiative für Familien (IFF) sowie mehrere Fachdienste des Caritaszentrums Dieburg wie die Allgemeine Lebensberatung, der Betreuungsverein, die Frühförderstelle und die Suchthilfeambulanz.
Viele Alleinerziehende zeigten sich erleichtert, endlich Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner verschiedener Dienste direkt vor Ort zu treffen. „Ich konnte heute in einer Stunde mehr klären als sonst in Wochen“, sagte eine Mutter. „Endlich weiß ich, an wen ich mich wenden kann – und dass ich nicht alleine bin.“
Während die Erwachsenen mit Fachkräften ins Gespräch kamen, stand für Kinder ein liebevoll gestaltetes Rahmenprogramm bereit: Beim Kinderschminken verwandelten sich Schmetterlinge, Spiderman, Prinzessinnen und Gespenster in fröhliche Kunstwerke. Daneben sorgten kleine Yoga-Übungen, Handmassagen und ein Entspannungsbereich für willkommene Pausen.
Ein Nachmittag mit Herz – und Wirkung
Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. „Ein tolles Event – Organisation und Ideen absolut gelungen“, hieß es aus den Reihen der beteiligten Fachdienste. Eltern lobten die unkomplizierte Atmosphäre und den offenen Austausch: „Hier wurde wirklich zugehört – ohne Papierberge und ohne Hürden.“ Auch die Kinder äußerten sich begeistert: „Das war richtig cool – ich will nächstes Jahr wieder kommen!“
Für das Team des Caritaszentrums war der Tag ein bewegendes Erlebnis. „Es war spürbar, wie gut es tut, einfach miteinander ins Gespräch zu kommen – ohne Bewertung, aber mit echtem Interesse“, sagte Lisa Schneider. „Das war genau das Ziel: Begegnung auf Augenhöhe zu ermöglichen.“
Ausblick
Auch wenn der Tag in dieser Form erstmals stattfand, war der Wunsch nach einer Fortsetzung bei Teilnehmenden und Fachkräften deutlich zu hören. „Viele haben uns gesagt: So etwas hat gefehlt – bitte wiederholen“, so Lisa Schneider. „Ob und wann das gelingt, hängt von weiteren Förderungen ab. Aber der Bedarf ist klar sichtbar geworden.“
Der Familienkompass, in diesem Jahr von Lisa Schneider eingeführt und durch die Sozialstiftung des Landkreises Darmstadt-Dieburg gefördert, ist ein Projekt des Caritaszentrums Dieburg. Er bietet ganzjährig niedrigschwellige Angebote zur Stärkung und Entlastung von Eltern und Bezugspersonen – von Elterntrainings und Schlafcoachings über Gymnastikangebote und Kurse zur Gewaltfreien Kommunikation bis hin zu Begegnungsveranstaltungen und offenen Austauschräumen.
Für das kommende Jahr ist eine Fortsetzung geplant – auch wenn noch offen ist, in welcher Form.
Alle aktuellen Termine und Angebote finden Interessierte unter:
www.caritas-darmstadt.de/familienkompass/veranstaltungen