Der Gemeinderaum im Haus Barbara in Klein-Zimmern war gefüllt mit vielen internationalen Gästen. Über 35 Frauen und 15 Kinder aus Indien, Polen, Syrien, Deutschland, Dänemark, Bolivien, Mazedonien, China, Afghanistan, Somalia und dem Iran besuchten den ersten Internationalen Frauentreff. Organisiert wurde dieser von Monika Fahrenholz-Müller, Dienststellenleiterin der Allgemeinen Lebensberatung Dieburg, mit großer Unterstützung vieler Ehrenamtlicher.
Eine davon ist Nina Glaser. Sie freut sich, wie gut dieses neue Angebot, welches nun jeden dritten Freitag im Monat stattfinden soll, angenommen wird. "Wir möchten, dass Haus Barbara für Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern ein Begegnungszentrum wird, um die Integration und gleichberechtigte Teilhabe zu fördern", so die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Pfarrgemeinde Groß-Zimmern.
Da in diesem Jahr so viele Flüchtlinge nach Dieburg und Umgebung gekommen sind und es im nächsten Jahr voraussichtlich noch mehr werden, sahen der Caritasverband Darmstadt und die Pfarrgemeinden Handlungsbedarf. "Wir möchten den Frauen, die oft isoliert in den Unterkünften wohnen, zu einem guten Start helfen und ihnen Gemeinschaft geben. Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen, auch nicht die deutschen Frauen. Bei diesem Treff geht es um Willkommen heißen, um Austausch, um Unterstützung, um Hilfe und um Integration", so Monika Fahrenholz-Müller.
Zur Organisation des Treffs wurde Lilian Jerez vom Caritasverband eingestellt. Die Bolivierin hatte vor zwölf Jahren selbst erlebt, was es heißt, fremd und isoliert in Deutschland zu leben. Dann besuchte sie den Internationalen Frauentreff der Darmstädter Gemeinde St. Elisabeth. "Der Kontakt zu dieser Frauengruppe hat für mich die Isolation beendet. Da fühlte ich mich verstanden. Dort habe ich viel Gutes erfahren und durch die deutschen Frauen dort konnte ich auch die deutsche Kultur kennenlernen", erzählt Jerez.
Die Sozialarbeiterin, die in Bolivien mit Frauen und Familien gearbeitet hatte, ist froh, dass ein solches Begegnungszentrum nun auch in Klein-Zimmern angeboten wird. Nun möchte sie den Frauen helfen, ihre Ängste und Sorgen zu verlieren. "Es geht darum, Kulturgrenzen zu überwinden. Daher werden wir auch Ausflüge unternehmen, um die Stadt kennenzulernen, denn Informationen sind sehr wichtig, wenn man fremd ist."
Beim gemeinsamen Kochen, Singen oder Basteln sollen die Frauen für zwei Stunden Zeit für sich haben. Die Kinder sind durch die Kinderbetreuung bestens versorgt. Ania und Carolin sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung. So fühlt sich die achtjährige Sara aus Indien auch sehr wohl im Haus Barbara. Nach nur einem Jahr in Deutschland spricht sie schon bestens die deutsche Sprache. Da muss sie manchmal für die Mama dolmetschen, die aber auch fleißig dabei ist, die Sprache zu lernen.
Sara und ihre Mama wollen nächsten Monat unbedingt wieder kommen. Da ein Fahrdienst angeboten wird, ist Haus Barbara auch für alle zu erreichen.
Nähere Auskünfte bei:
Caritasverband Darmstadt, Allgemeine Lebensberatung Dieburg, Tel.: 06071 986610