Warum nutzen Menschen das Angebot einer Tagesstätte, oder richtiger gesagt, die Assistenzleistung auf einer gesondert vorgehaltenen Fläche, wie das Bundesteilhabegesetz das Wording verändert hat? Was ist ihnen dort wichtig? Am Jubiläumstag, den 20. September 2024, sind einige der Klient*innen und auch Angehörige bereit, darüber in einer Talkrunde zu sprechen. Sie möchten, dass möglichst viele von dieser wichtigen Hilfe erfahren. Anneli Argus ist seit der ersten Stunde der Lampertheimer Tagesstätte für die Menschen da, die wegen einer psychischen Erkrankung oder einer krisenhaften Lebenssituation Unterstützung brauchen. „Viele sind durch ihre Erkrankung in eine existentielle Krise geraten. Hier werden sie nicht in ersten Linie als Kranke gesehen, sondern als Persönlichkeiten, die ihre verloren geglaubten Begabungen und Schätze wiederentdecken können.“
Dienststellenleiterin Monika Horneff ergänzt: „Neben den Kontakt- und Beratungsstellen sind die Tagesstätten ganz wichtige und tragende Betreuungsangebote. Sie ermöglichen es den erkrankten Menschen, sich gesundheitlich zu stabilisieren und ein weitgehend selbstständiges und ins Gemeinwesen integriertes Leben zu führen.“
Die Tagesstätte gibt Perspektiven und hilft aus der Passivität raus
Die Tagesstätte bietet an fünf Tagen in der Woche täglich Frühstück und Mittagessen außerdem Tätigkeiten im hauswirtschaftlichen Bereich, einfache Arbeiten, Gespräche, kreative Tätigkeiten, Bewegung, Ausflüge und kulturelle Unternehmungen. „Diese Tagesstruktur gibt Sinn und hilft gegen Angst“, bringt es Monika Horneff auf den Punkt, die all die Angebote mit ihrem 5-köpfigen multiprofessionellen Team aus Sozialarbeiterinnen, Ergotherapeutinnen und Hauswirtschafterinnen für die Besucher*innen auf die Beine stellt. Geöffnet für alle sind dagegen die 14-tägigen „Tu-es-day“- Angebote von 12 bis 17 Uhr, wie zum Beispiel ein Besuch des Schlosses Auerbach, des Senckenberg Naturmuseum oder ein Bummel durch Worms.
Auch das handwerkliche Geschick wird hier gefördert. Caritasmitarbeiterin Diana Gieß ermuntert mit ihren kreativen Angeboten zum Mitmachen. Beim Werkeln hat sie auch ein offenes Ohr für die Themen, die die Besucher*innen beschäftigen, auch das tut vielen gut.
Beratung, Betreutes Wohnen und Tagesstätte in einem Zentrum
Die Tagesstätte für psychisch kranke Menschen in Lampertheim in der Neuen Schulstraße 16 ist Teil des Gemeindepsychiatrischen Zentrums Bergstraße-Ried, welches seit 1999 am Standort Lampertheim vertreten ist. In dem zweistöckigen Gebäude in der Neuen Schulstraße 16 mit Aufenthalts-, Ruhe- und Werkraum sowie Musikzimmer, Küche, Sanitäranlagen und Büroräumen hat das Lampertheimer Zentrum seinen idealen Standort gefunden.
Monika Horneff, Anneli Argus und Diana Gieß (v.l.n.r.) mit dem Plakat zum Tag der offenen TürCaritasverband Darmstadt e. V.
Tag der offenen Tür am 20. September ab 13 Uhr
Beim Tag der offenen Tür am 20. September können Interessierte ab 13 Uhr beim Rundgang durch Aufenthaltsbereiche und Arbeitsräume der Tagesstätte einen Einblick in den Alltag erleben und mit Team und Klient*innen ins Gespräch kommen. Es gibt auch Kaffee und Kuchen. Um besser planen zu können bittet das Team um eine kurze Anmeldung bei E-Mail oder Telefonanruf.
Kontakt
Gemeindepsychiatrisches Zentrum Bergstraße-Ried
Neue Schulstraße 16
68623 Lampertheim
Telefon: 06206 59 23 2
E-Mail: gpz-ried@caritas-bergstrasse.de
Hintergrundinfos
Das Gemeindepsychiatrische Zentrum in Lampertheim
- berät und unterstützt Menschen mit psychischen Erkrankungen, Menschen in seelischen Krisen und deren Angehörige. Die Beratung kann sich über eine kurze Zeit erstrecken oder zu einer längerfristigen Begleitung werden.
- bietet Betreutes Wohnen für rund 40 psychisch kranke erwachsene Menschen an. Eine Hilfestellung beim Leben in der eigenen Wohnung, mit dem Ziel die selbständige Lebensführung wiederherzustellen, Förderung der Autonomie und die Leistung zur Teilhabe zu unterstützen.
- bietet in der Tagesstätte in Lampertheim 22 Plätze für psychisch kranke Menschen.
- betreut ein Appartementhaus für 5 Personen in Lampertheim und eine
Wohngemeinschaft in Bürstadt für 6 Personen (ältere psychisch kranke Menschen, die zusätzlich noch eine Gehbehinderung aufweisen.)
