"Wir wollen keine Sonderwelten schaffen", bringt es Caritasdirektorin Stefanie Rhein auf den Punkt. "Unser Ziel ist es, psychisch kranke Menschen, die Grundsicherung und/oder Erwerbsminderungsrente beziehen, in reale Betriebe zu vermitteln. Daher sind wir sehr dankbar, dass nach einer zweijährigen Pause das Zuverdienstprojekt des Caritasverbandes Darmstadt wieder starten kann." Aufgrund von Gesetzesveränderungen konnte die Finanzierung des 2018 begonnenen Projektes nicht mehr sichergestellt werden und musste knapp zwei Jahre pausieren. Ingrid Buchmann von der Destag-Stiftung erfuhr von dem Projekt und konnte für eine zeitlich befristete Finanzierung gewonnen werden. Damit wird die Wiederaufnahme dieses sehr vielversprechenden und den Menschen zugewandten Projektes ermöglicht. Die langfristige Finanzierung muss mit dem Landeswohlfahrtsverband noch sichergestellt werden.
Das Zuverdienstprojekt als niedrigschwelliges Angebot
"Das Projekt ist nah an der Lebenswelt der Klientinnen und Klienten und bietet eine große Chance", sagt Ingrid Buchmann von der Destag-Stiftung. "Unsere Stiftung konzentriert sich auf die Anschubfinanzierung von Projekten für psychisch kranke Menschen, mit dem Ziel, Teilhabe und selbstständiges Leben zu fördern. Daher passt das Projekt zu unserem Stiftungszweck und wir hoffen, dass in zwei Jahren die Finanzierung endgültig auf sicheren Beinen steht."
Neben der Finanzierung ist das Finden von Arbeitgebern die größte Herausforderung für die beiden Projektbetreuerinnen Julia Ulrich und Lisa Krastel. "Es ist wichtig, die richtigen Paare zusammenzubringen", so die Sozialpädagogin Julia Ulrich. "Welcher Arbeitgeber passt zu dem Klienten? Welche Interessen hat die Klientin und welche Firma passt zu den Interessen?", ergänzt Heilpädagogin Lisa Krastel. Vor Vertragsabschluss müssen diese Fragen geklärt werden. Daher stehen im Vorfeld Gespräche an, um Unsicherheiten auf beiden Seiten aus dem Weg zu räumen und zu schauen, wer am besten zusammenpasst. Neben den Interessen spielt auch die Nähe zum Wohnort eine große Rolle. Daher sind die beiden Projektverantwortlichen froh über jede neue Einrichtung und jeden Betrieb im Kreis Bergstraße, der sich für das Zuverdienstprojekt offen zeigt.
Nach Vertragsabschluss arbeiten die Projektteilnehmer*innen maximal 14 Stunden in der Woche in den Betrieben, die beiden Caritasmitarbeiterinnen stehen für sozialpädagogische und arbeitstherapeutische Beratung und Unterstützung weiter zur Verfügung. Die Teilnehmenden erhalten im Rahmen des Zuverdienstprojekt für ihre Arbeit eine Motivationszuwendung.
Bis zur finanziell bedingten Unterbrechung 2020 hatte das Projekt echte Erfolge aufweisen können, berichtet Monika Horneff, Leiterin der Gemeindepsychiatrischen Zentren Lampertheim und Viernheim. "Das Selbstwertgefühl wurde bei machen so gestärkt, dass sie sogar eine geringfügige Beschäftigung annehmen konnten." Allen sei es wichtig gewesen, bei diesem neuen Schritt aus der Isolation von Profis begleitet zu werden. "Gemeinsam ist vieles zu schaffen!", so die bisherigen Erfahrungen.
Seit 1. Juli diesen Jahres sind die beiden Caritasmitarbeiterinnen für das Projekt aktiv. Trotz der kurzen Zeit konnte ein Teilnehmer bereits vermittelt werden.
Kontakt:
Wer sich für das Zuverdienstprojekt interessiert, kann sich gerne mit Julia Ulrich und Lisa Krastel telefonisch in Verbindung setzen unter: 06251 85425-132 oder -112.
Das Projekt wird betreut von:
Lisa Krastel
Heilpädagogin M.A.
Tel: 06251/85425-112
Mobil: 0157/85003145
Mail: l.krastel@caritas-bergstrasse.de
und
Julia Ulrich
Sozialpädagogin M.A.
Tel: 06251/85425-132
Mobil: 0178/5809201
Mail: j.ulrich@caritas-bergstrasse.de
im
Caritas Zentrum Franziskushaus
Klostergasse 5 a
64625 Bensheim
Tel: 06251/85425-0
Fax: 06251/85425-25
Mail: franziskushaus@caritas-bergstrasse.de
Hintergrundinfo:
Der Caritasverband Darmstadt bietet seit Jahrzehnten eine Auswahl an vielfältigen Hilfeformen für Menschen mit psychischen Erkrankungen an: Dazu gehören acht Gemeindepsychiatrische Zentren, Tagesstätten mit Plätzen für tagesstrukturierende Angebote, Wohnen mit Betreuung in der eigenen Wohnung, betreute Appartements und Wohngemeinschaften, eine Übergangseinrichtung, ein Krisendienst und eine Krisenpension.
Über 200 Mitarbeitende sind in diesem Bereich tätig.
Der Caritasverband unterhält bereits verschiedene niedrigschwellige Beschäftigungs- und Zuverdienstmöglichkeiten. Das Angebot, Arbeitsplätze in "normalen" Betrieben oder Einrichtungen aufzubauen und an den Bedürfnissen der Klient*innen auszurichten gehört in Hessen noch zu den Ausnahmen.
Freuen sich auf den neuen Start des Zuverdiensttprojektes im Kreis Bergstraße: Julia Ulrich, Ingrid Buchmann, Destag-Stiftung, Lisa Krastel, Caritasdirektorin Stefanie Rhein und Monika Horneff.