Die Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Caritasverband Darmstadt e.V. und der VEBU e.V. veranstalten seit einem Jahr mit der Initiative "Darmstadt genießt fair" eine Kampagne zum Thema weltweite Nahrungsmittelgerechtigkeit aus der kommunalen Perspektive.
Auch auf dem diesjährigen Heinerfest vom 02. - 06. Juli zeigte der Caritasverband mit Unterstützung des Vegetarierbund Deutschland e.V. (VEBU) mit der ersten vollständig fleischlosen Imbissbude in der Geschichte des Heinerfestes zeigen, dass Curry-Wurst, Steak und Rostbratwürste auch völlig ohne Fleisch ein kulinarisches Erlebnis sind. Ökologisch obendrein.
Organisatorisch getragen wurde dies u.a. durch junge Menschen mit psychischer Erkrankung, die in Einrichtungen des Caritasverbands für Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse qualifiziert werden.
Mit am Grill waren: Neben dem Oberbürgermeister Jochen Partsch viele weitere Darmstädter Prominente: Der Publikumsliebling der Bundesliga-Mannschaft vom SV Darmstadt 98, Marco "Toni" Sailer, Sozialdezernentin Barbara Akdeniz, Ulrike Laux, Chefin des Darmstädter Studentenwerks, Axel Dürrwang, Konzernschwerbehindertenbeauftragter der Firma Merck und viele mehr.
Der Erlös hingegen bleibt nicht im Land: Alle Gewinne werden einem humanitären Hilfsprojekt von Caritas International für die Bootsflüchtlinge in Lampedusa zugeführt. Damit auch dort alle satt werden.
Großzügig unterstützt wird diese Initiative von den Firmen Alnatura, Wheaty und Kaiser - Die Biobäckerei.
Zum Hintergrund:
Ein Drittel der weltweiten Getreideernte landet im Futtertrog. 90% des dort vor allem von Rindern gefressenen Getreides ist für die Menschheit verloren. Lediglich 10% davon wird in Fleischmasse umgewandelt. Während 100 Kalorien im Getreide = 100 Kalorien im Brot ergeben, führt die Verfütterung von Getreide an Rinder in diesem Beispiel nur zu 10 Kalorien als Steak. Über 800 Millionen Menschen weltweit können täglich nicht die Menge an Kalorien zu sich nehmen, die Menschen für eine gesunde Ernährung benötigen. Der zunehmende Fleischkonsum in Industrie- und Schwellenländern findet also auf dem Rücken von Millionen hungernder Menschen statt. Unser Fleischkonsum ist in der Sackgasse. Wir müssen Alternativen entwickeln.