Caritas wirkt - mitten in Bürstadt
Für viele Bürstädter Bürgerinnen und Bürger ist das Caritaszentrum Am Briebelpark eine beliebte Anlaufstelle. Hier finden sie Unterstützung, wenn sie alleine nicht mehr weiter wissen, wenn Einsamkeit drückt oder der Alltag über den Kopf wächst. "Mit unseren Einrichtungen und Hilfsangeboten - dem Alten- und Pflegeheim, dem ambulanten Pflegedienst, dem betreuten Wohnen, dem SoNAh-Projekt, der Seniorenberatung und der Allgemeinen Lebensberatung - sowie den vielen engagierten Caritasmitarbeitenden öffnet die Caritas tagtäglich Türen zu Gemeinschaft, Teilhabe und Lebensqualität", eröffnete Caritasdirektor Winfried Hoffmann das Pressegespräch im Caritas Zentrum. "Aber diese Türen stehen nicht selbstverständlich offen. Sie brauchen Menschen, Strukturen, Ressourcen - und eine faire Verantwortungsgemeinschaft zwischen Staat, Kommune, Zivilgesellschaft, Kirche und Wohlfahrt."
Menschen, die die Hilfe der Caritas in Anspruch nehmen möchten, gibt es reichlich. So hatte der ambulante Pflegedienst 2024 zum Beispiel 455 Klient*innen. "Wenn wir die Tür bei den Menschen in ihrem Zuhause öffnen, dann erleben wir oft eine große Dankbarkeit und Freude. Das Gespräch bei der Medikamentengabe oder beim Anziehen der Kompressionsstrümpfe ist für die älteren Menschen genauso wichtig wie die medizinische Versorgung selbst", so die Leiterin Letisha Junker. Der Zeitdruck und der Mangel an Fachkräften, das sei es, was die Arbeit zunehmend erschwere. Zudem habe die Belastung in dem Beruf auch ihre sichtbaren Folgen: "Im letzten Jahr musste ich über 1748 Krankheitstage im Team ausgleichen.
Personalmangel war auch im Altenheim anfangs ein Grund, warum die neu renovierten Wohnbereiche nicht gleich bei Fertigstellung belegt werden konnten. Nun sind von den insgesamt 94 zur Verfügung stehenden Plätzen 88 belegt. Erfreulich sei auch, dass die Cafeteria nun wieder offen sei, so wie es vor Beginn der Bauarbeiten und vor Corona-Zeiten war. "Bei einem leckeren Kaffee- oder Kaltgetränk und Kuchen, oder beim Eis essen, verbringen unsere Bewohner*innen untereinander oder mit Angehörigen und anderen Besucher*innen schöne Stunden. Auch die Bürgermeisterin kommt gerne hier vorbei", so Heimleiterin Melanie Hagedorn, die auch den Kiosk wieder eröffnen möchte. Für beides sucht sie noch Menschen jeden Alters sucht, die Lust haben, sich hier ehrenamtlich zu engagieren. Melden können sich Interessierte bei der Heimleiterin selbst unter der Rufnummer 06206-988910 oder per E-Mail an m.hagedorn@caritas-bergstrasse.de.
Auch die Sozialarbeiterin Birgit Mascetta ist immer auf der Suche nach ehrenamtlicher Unterstützung. Als Koordinatorin des Sozialraumorientierten Netzwerks in der Altenhilfe, kurz SoNAh-Projekt genannt, geht es ihr darum, die Lebensqualität älterer Menschen durch einen bunten Strauß an Angeboten gemeinsam mit den Bürger*innen selbst und der Kommune zu verbessern. "In Bürstadt sind wir mittendrin - wir vernetzen ältere Menschen, fördern nachbarschaftliches Engagement und helfen, dort Brücken zu bauen, wo Einsamkeit, Hilfsbedürftigkeit oder Überforderung zum Alltag gehören." Als Caritasmitarbeiterin ist sie auch Mitglied im Inklusionsbeirat. Mit acht weiteren Mitgliedern begutachtet sie den Ist-Zustand in der Stadt, gibt Ratschläge und setzt sich für die Belange eingeschränkter und behinderter Menschen ein mit dem Ziel, die Situation in der Stadt unter die Lupe zu nehmen und Verbesserungen zu erzielen. "Es geht um mehr Teilhabe und Rücksichtnahme - um ein besseres Miteinander", sagt Birgit Mascetta, der an dieser Aufgabe gefällt, dass das Leben in Bürstadt an der ein oder anderen Stelle leichter gemacht werden kann.
Auch im betreuten Wohnen geht es um ein selbstbestimmtes Leben mit Unterstützung dort, wo sie gebraucht wird. "Wir schaffen Strukturen, die Menschen im Alter Sicherheit geben - mit Beratung, sozialen Angeboten und Alltagshilfe", so Simon Konrad. "Es ist die soziale Begleitung, die den Unterschied macht - das kurze Gespräch im Flur, die Aktivität im Gemeinschaftsraum, das Gefühl, nicht allein zu sein."
Appell: Damit Türen offenbleiben - auch morgen
"Wir sehen, wie wichtig es ist, dass Menschen nicht nur wohnen, sondern dazugehören. Dass sie jemanden haben, der zuhört, der mitgeht, der vermittelt. Wir arbeiten mit Vereinen, Ehrenamtlichen, Kirchengemeinden und der Kommune zusammen - das ist unsere Stärke", so Caritasdirektorin Stefanie Rhein. "Aber wir spüren auch: Diese Arbeit braucht Zeit, Vertrauen und Kontinuität. Ohne verlässliche Strukturen und Ressourcen lässt sich soziale Nähe nicht organisieren. Was wir tun, wirkt - aber nur, wenn wir es auch morgen noch tun können."
Birgit Mascetta, Koordination Projekt SoNAh, Melanie Hagedorn, Heimleiterin, Letisha Junker, Leiterin Ambulante Pflege und Caritasdirektor Winfried Hoffmann.
Caritasverband Darmstadt e. V.