Am Donnerstag, den 21. September 2017 lädt das Caritaszentrum Am Wilhelminenplatz 7 um 18:30 Uhr alle Interessierten zum Vortrag „Bewältigung von traumatischen Erfahrungen“ ein.
„Traumatische Erlebnisse, wie einen Unfall, Überfall oder der Verlust eines geliebten Menschen erleben viele Menschen im Laufe ihres Lebens. Meistens brauchen Körper, Seele und Gehirn einige Wochen, manchmal auch länger, um die Erfahrung zu verarbeiten. Wenn aber über längere Zeit hinweg die Gefühle extremer Angst und Hilflosigkeit anhalten, wenn Lebensbedrohung, Kontrollverlust und Ohnmacht dazu führen, dass der Mensch die Situation nicht mehr bewältigen kann, dann ist zu professioneller Hilfe zu raten“, erläutert Marika Eidmann. Die Therapeutin und Supervisorin begegnet in ihrem beruflichen Alltag oft Menschen, die traumatischen Erlebnissen ausgesetzt waren.
In unserer heutigen Gesellschaft ist dieses Thema hochaktuell. Aus diesem Anlass hat Dienststellenleiter Norbert Schüssele Marika Eidmann zu einem Vortrag über Traumatische Erfahrungen und deren Bewältigung ins Gemeindepsychiatrische Zentrum eingeladen.
Der Fachfrau ist es wichtig, deutlich zu machen, das nicht jedes schwer belastende Lebensereignis ein Trauma sein muss. Und nicht jede erlebte traumatische Erfahrung führt zu einer Traumafolgestörung.
Zu diesen Fragen soll es Antworten geben im Vortag:
Was ist eine traumatische Erfahrung, was unterscheidet Belastungsstress von traumatischem Stress?
Welche Faktoren befähigen Menschen, traumatische Situationen gut zu bewältigen und zu verarbeiten? Was sind Risikofaktoren, durch die man traumatische Erfahrungen unter Umständen nur schwer bewältigen kann?
Welche Unterstützung und Hilfe kann das soziale Umfeld, zum Beispiel Familie, Angehörige und Freunde tun, was können Betroffene selbst tun? Und welche professionellen Unterstützungsangebote gibt es?
„Wenn die betroffenen Menschen nicht mehr zur Ruhe kommen, wenn Schlafstörungen, Panik- und Stressreaktionen das Leben erschweren, kann Beratung und Therapie Hilfe und Handwerkszeug zur Bewältigung anbieten. Dabei geht es auch um Hilfe zur Selbsthilfe, das vermitteln von Wissen und Methoden, die den Alltag erleichtern und die Kontrolle über Erleben und Handeln wieder ermöglichen“.
Traumaberatung und Therapie bedeutet vor allem Unterstützung der betroffenen Menschen in ihren eigenen Kräften und Kompetenzen, Verstärkung von Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge.
Das Erleben eines traumatischen Ereignisses kann jeden Menschen treffen. Von der Traumaforschung ist bekannt, welche Faktoren die Chance der ausreichenden Bewältigung und Integration des Erlebten wesentlich unterstützen. So weist die studierte Sozialarbeiterin und Sozialwissenschaftlerin auf eine wesentliche Ressource und einen Resilienzfaktor schon vor dem Vortrag hin: Eine ausreichende Balance zwischen aktivem Tun und Ruhe, ein stabiles und unterstützendes soziales Umfeld, eine sinnhafte Lebensgestaltung und gute Stressregulation sind wesentliche Voraussetzungen, schwere Belastungen aus eigenen Kräften und /oder mit fachlicher Unterstützung zu bewältigen.
Nach dem Vortrag ist Zeit zum Austausch, zur Diskussion und für eigene Fragen.
Der Eintritt ist frei.
Interessierte können sich auch mit den Mitarbeitenden des Caritaszentrums austauschen.
In Darmstadt werden unter einem Dach eine Tagesstätte, Betreutes Wohnen, ein Zuverdienstprojekt, individuelle Beratung für Betroffene und ihre Angehörigen sowie Krisenberatung angeboten.
Kontakt:
Caritaszentrum Darmstadt
Am Wilhelminenplatz 7
Telefon 06151 – 60 96 0