Es hat sich viel getan, im Haus des Lebens, seit der Caritasverband Darmstadt die Trägerschaft vom Verein Häuser des Lebens e. V. übernommen hat. Im Erdgeschoss finden sich Büroräume der Ambulanten Jugendhilfe und ein Spielzimmer. Dieses wird als Betreuungsraum für Vertretungseinsätze im Bereich der Kindertagespflege eingesetzt. "Es war eine große Bereicherung, dass wir hier nun einen Raum für die Notfallbetreuung anbieten können, wenn die eigentlichen Tagesmütter ausfallen", so Kirstin Reiniger, die Leiterin des Fachbereichs Kinder- und Jugendhilfe beim Caritasverband Darmstadt.
Mobile Kindertagespflege
"Auch Tagesmütter werden mal krank", Inga Kemmer spricht da aus Erfahrung. Sieben Jahre hat sie als Tagesmutter jeweils fünf Kinder in einer Gruppe betreut. Tage, an denen sie sich nicht wohlfühlte, stellten Eltern, die aus arbeits-technischen Gründen ihre Kinder nicht selbst betreuen konnten und keine Verwandtschaft zur Unterstützung hatten, vor besondere Herausforderungen. "Damals hätte ich mir gewünscht, ich könnte eine Nummer wählen und Eltern und Kindern eine Lösung anbieten."
Dieser Wunsch erfüllt sich seit 2020 für rund 100 Kindertagespflegepersonen aus dem Kreis Bergstraße, die der Caritasverband Darmstadt e. V. für die Kommunen Heppenheim, Viernheim und die Region Odenwald in ihrer Vermittlungskartei hat. Für kranke Tagesmütter und Tagesväter der 13 Kommunen, in einem Radius von bis zu 45 Kilometer, ist Inga Kemmer Retterin in der Not. Als festangestellte Tagesmutter kann die Caritasmitarbeiterin die Vertretung von anderen erkrankten Kindertagespflegepersonen dank einer Kooperation mit dem Kreis Bergstraße übernehmen. Ein weiteres Spielezimmer steht in Heppenheim im Caritaszentrum zur Verfügung. Dringend benötigt wird noch ein Platzangebot im Odenwald.
Ambulante Jugendhilfe
Im Aufbau befindet sich derzeit die Ambulante Jugendhilfe. Susanne Grüb-Klotz hat im Haus des Lebens ihr Büro ist aber auch viel unterwegs. Sie betreut Mütter mit Kindern oder Schwangere, die in dieser Lebensphase Unterstützung brauchen. Es sind Mütter aus prekären Lebensverhältnissen, aus der Obdachlosigkeit, mit Suchtproblemen, psychischen Problemen oder teilweise minderjährige aus einer Jugendwohngruppe, die diese Hilfe brauchen. Es können aber auch Mütter sein, die sich nach ihrem Aufenthalt in der stationären Mutter-Kind-Wohngruppe schon so stabilisiert haben, dass sie diesen geschützten Raum verlassen und durch die ambulante Betreuung weiterhin einen Anker haben. Zwei bis dreimal pro Woche besucht die Sozialpädagogin die Mütter zu Hause. "Die Themen sind vielfältig. Es geht um Fragen rund ums Kind aber auch um Ausbildung, Praktika, Wohnprobleme oder Jobcenterleistung", berichtet die Caritasmitarbeiterin von ihren ersten Klientinnen. Die Hilfe muss über das Jugendamt beantragt werden. Schwerpunktmäßig hat die Caritas dabei die Unterstützung von Familien mit Kindern von 0 bis drei Jahren im Fokus. "Durch unsere Angebote der Schwangerschaftsberatung und der Kindertagespflege sind die Familien in den jungen Jahren sozusagen unser Herzensanliegen", so die Dienststellenleiterin.
Eleonore Dewald, erste Vorsitzende des Fördervereins Haus des Lebens, freut sich, dass die Arbeit von dem Verein Häuser des Lebens e. V. vom Caritasverband Darmstadt erweitert fortgesetzt wird und Familien und Frauen Unterstützung bekommen, die in Not sind. Der Förderverein unterstützt die Arbeit der Caritas sowohl mit Sachmittelspenden als auch finanziell und bringt sich aktiv in die Unterstützung von Kindern und Familien in Notlagen ein.
Kontakt und weitere Informationen unter:
Haus des Lebens, Ambulante Jugendhilfe, Kirschenstraße 52, 68519 Viernheim
Tel.: 0 62 04 91 17 309