"Caritäterin, MAV-Vorsitzende und Kirchenfrau", mit diesen drei Schlagwörtern brachte Caritasdirektor Winfried Hoffmann das 40-jährige Wirken von Rita Wingert auf den Punkt. Anhand eines Zeitstrahles beleuchtete er die vielfältigen und abwechslungsreichen Arbeitsstationen, in denen die Caritasmitarbeiterin ihre Fußspuren im Verband gesetzt hat. Auch die Jubilarin selbst und Kolleg*innen ließen so manche gemeinsam verbrachte Zeit Revue passieren.
Nach dem Studium arbeitete die Diplom-Sozialpädagogin zunächst mit Kindern im Brennpunkt in Ingolstadt.Nach drei Jahren folgte dann der Wechsel zum Caritasverband Darmstadt in die Allgemeine Lebensberatung in Heppenheim, die Weiterbildung zur Familientherapeutin und nach der Elternzeitpause der Wechsel zur Sozialstation Heppenheim. Die Möglichkeit, sich stets weiterzuentwickeln, habe ihr beim Caritasverband gut gefallen und es ihr leicht gemacht, ihm über all die Jahrzehnte die Treue zu halten. Die Arbeit mit Menschen habe ihr immer Spaß und Freude bereitet. Eine Klientin, die sie zu Ämtern begleitet und ihr in schweren Zeiten zur Seite gestanden habe, habe bei einer Begegnung noch nach über 30 Jahren zu ihr gesagt: "Sie waren damals mein Engel." Ein Satz, der ihr Herz sehr berührt habe.
Bei allen Themen habe für sie immer der Mensch im Mittelpunkt gestanden. Auch für die Rechte der Mitarbeitenden habe sie sich von Anfang ihres Berufslebens an eingesetzt und sich in der MAV engagiert. So sind es stolze 31 Jahre, die sie bei der Caritas die MAV-Arbeit gestaltet und in verschiedensten Funktionen bis heute prägt. Auch ihre Vorgängerin, die langjährige MAV-Vorsitzende Maria Bedersdorfer sprach zur Jubilarin und dankte für die gemeinsamen Jahre, in denen viele Themen angepackt, Ideen angedacht und Pläne ausgeheckt wurden. Mit "Haut und Haaren" habe sich Rita Wingert für die Themen und Belange der Mitarbeitenden eingesetzt und gemeinsam mit dem MAV-Team viel erreicht. "Gemeinsam statt einsam, so lautete unser Motto. Ich danke dir für die gute Zusammenarbeit!"
Durch die MAV-Arbeit habe sich ihr Blick sehr geweitet, so die Jubilarin, die 2017 dann selbst den Vorsitz der Mitarbeitendenvertretung übernahm. Unter anderem berät sie Mitarbeitende bei den unterschiedlichsten Anliegen, unterstützt bei Gesprächen zur Betrieblichen Wiedereingliederung, steht im Austausch mit der Personalabteilung und dem Vorstand, gestaltet die Einführungstage für neue Mitarbeitende mit, überprüft die Eingruppierungen und ist bei der Regelung der Rufbereitschaft sowie der Erstellung von Dienstvereinbarungen eingebunden. Wenn manches Anliegen nicht ganz so zackig umgesetzt werden konnte, wie sie es sich gewünscht hätte, sei der Satz "Kirche denkt in Ewigkeiten", ihr Trost gewesen, schmunzelt die Jubilarin.
Besonders herausfordernd hat sie im Rückblick die Jahre der Corona-Pandemie in Erinnerung. Als Teilnehmerin des Krisenstabes war sie von Anfang an mit dabei, als es darum ging, die Probleme zu lösen, die durch die Pandemie den Berufsalltag durch alle Fachbereiche des Verbandes, insbesondere der Pflege, erschwerten. Da gab es viele Mitarbeitende, die sich auch mit ihren Ängsten an die MAV-Vorsitzende wandten. Das sei für alle im Verband eine kräftezehrende Zeit gewesen.
Auch nach 40 Jahren macht der Caritasmitarbeiterin die Arbeit viel Spaß, jedoch freut sie sich auch auf ihren in Nähe rückenden neuen Lebensabschnitt als Rentnerin.