DasCaritaszentrum Heppenheim ist ein sehr offenes Haus, jedenfalls in Corona freien Zeiten. Zahlreiche Kurse, Veranstaltungen, Informations-, Beratungs- und Kinderbetreuungsangebote finden regelmäßig in dem interkulturell geöffneten Zentrum statt. So waren wesentliche Voraussetzungen zur Förderung als Familienzentrum bereits erfüllt.
"Familienzentren sind Knotenpunkte, Anlaufstelle, Netzwerk und Informationsbörsen", erläutert der Leiter des Zentrums, Martin Fraune die Bedeutung des neuen Hausschildes. Dabei sollen Familien schon früh niedrigschwellig und wohnortnah bei der Gestaltung des Familienalltags unterstützt werden.
Mit den 13.000 Euro Fördergeld vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration werden nun, auch mit Kooperationspartnern, weitere Angebote für die Bürgerinnen und Bürger über die Stadt Heppenheim verteilt aufgebaut.
"Das Caritaszentrum ist für alle Menschen offen und schon seit 38 Jahren eine bekannte Anlaufstelle für viele", so Martin Fraune. "Dies beweisen auch die 6335 Beratungskontakte, die in der Beratungs- und Bildungsstätte mit ihren Außenstellen im vergangenen Jahr stattgefunden haben." Im Haus arbeiten 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie stehen den Menschen, die oftmals mehr als ein Problem zu bewältigen haben, mit Beratung und Hilfeangeboten zur Seite.
Darüber hinaus ist das Zentrum aber auch für Menschen geöffnet, die sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen wollen, zum Beispiel in den Gruppenangeboten der Selbsthilfekontaktstelle oder dem Ladies Brunch, einem offenen Angebot für Frauen jeden Alters. Sprachkurse mit Kinderbetreuung, Hausaufgabenbetreuung, Fortbildungen für Kindertagespflegepersonen oder Fachvorträge sind weitere Beispiele, die das Leben im Caritaszentrum prägen. Durch die Kooperation mit der DRK-Begegnungsstätte im Bereich Senioren und Migrationsarbeit wurden geselliges Tanzen, Seniorengymnastik, das Café Welcome oder auch ein internationaler Frauentreff ins Leben gerufen. Weitere Kooperationen mit den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Heppenheim, den "Frühen Hilfen" des Landkreises und dem Kreiskrankenhaus Heppenheim sowie mit katholischen Bildungseinrichtungen sollen nun noch weiter ausgebaut werden.
Dieses vernetzte Arbeiten sowohl im Zentrum als auch mit der Gemeinde sei die Besonderheit des interkulturell geöffneten Hauses, so Caritasdirektor Ansgar Funcke. Er dankte den Mitarbeitenden der Einrichtung für ihr außerordentliches Engagement und die Ausgestaltung der Netzwerke.
Auch Caritasmitarbeiterin Angelika Oberheim freut sich über die Auszeichnung als Familienzentrum. Dass die Auszeichnung genau in die Corona Zeit gefallen sei, habe manches Vorhaben etwas verzögert, doch nun startet die Schwangeren- und Mütterberaterin ein neues Angebot im Zentrum: ein Mutter-Kind-Treffen. Corona bedingt dürfen im Raum vorerst nur sechs Mütter mit ihren Kindern teilnehmen, Matten sorgen für den nötigen Abstand, doch die Teilnehmerinnen freuen sich sehr über den neuen Treff und die Möglichkeit, sich hier gemeinsam auszutauschen und mit einer Beraterin so manche Frage klären zu können, die einen im Alltag beschäftigt. Ein Baby-Café, Vater-Kind-Angebote, autogenes Training, ein internationaler Männertreff, Selbstverteidigung für Jugendliche sind Beispiele für weitere Ideen, die von Caritasmitarbeitenden und Kooperationspartnern nun in die Tat umgesetzt werden. "Die Besonderheit des Familienzentrums ist das breite Spektrum der Angebote für Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen", so Koordinator Andreas Mager. "Die Angebote sind entsprechend generationenübergreifend und richten sich an Menschen aller Kulturen und sozialen Schichten. Sie finden hier Möglichkeiten zum Austausch, für neue Kontakte, Bildung, Beratung und vieles mehr. Aber nicht nur im Zentrum selbst, sondern sozialräumlich über ganz Heppenheim verteilt. Hierbei begreifen wir insbesondere in diesen Zeiten auch die Förderung der digitalen Teilhabe aller Einwohner*innen durch entsprechende Angebote und Zugänge gleichermaßen als Chance und Herausforderung."
Dies freut auch Bürgermeister Rainer Burelbach. Er sieht die Förderung des Familienzentrums als eine hochwertige Bestätigung der Arbeit in der Einrichtung. Der gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten organisierte Ladies-Brunch und die von der Stadt Heppenheim finanziell unterstützte Seniorenberatung des Caritaszentrums zeigen, dass die Netzwerkarbeit bereits funktioniere. Weitere gemeinsame Projekte, wie ein geplantes Erzählcafé für Migrantinnen, seien in Planung.
Kontakt:
Caritas Zentrum Heppenheim
Bensheimer Weg 16
64646 Heppenheim
Tel.: 06252 990132
Das Caritaszentrum hält folgende Beratungsangebote vor:
- Allgemeine Lebensberatung
- Schuldnerberatung
- Seniorenberatung
- Ehe-, Paar- und Familienberatung
- Schwangerschaftsberatung
- Migrationsberatung
- Erziehungsberatung
- Fachberatung im Bereich der rechtlichen Betreuung und der Kindertagespflege
- Beratung im Rahmen der Selbsthilfekontaktstelle
- Anlaufstelle im Rahmen der Frühen Hilfen
Familienzentren:
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration unterstützt seit 2011 Familienzentren finanziell. Aktuell sind 181 Einrichtungen im Programm und erhalten eine Förderung von bis zu 13.000 Euro pro Jahr. Familienzentren unterstützen und begleiten Familien. Sie bieten für alle Generationen und für jede Lebensphase ein vielfältiges und vor allem wohnortnahes Angebot und Programm an.