Länger als erwartet hatten Mitarbeitende, Bewohner und Mieter auf diese Nachricht warten müssen.
"Es waren vor allem personelle Gründe, die den Trägerwechsel in die Länge gezogen haben", erläuterte Caritasdirektorin Stefanie Rhein. Sie selbst habe dieses große Projekt von ihrem Vorgänger übernommen aber auch auf Bistumsseite habe es nach dem Bischofswechsel neue Verhandlungspartner gegeben. "Doch nun ist es geschafft und wir können optimistisch in die Zukunft schauen, denn wir möchten das Haus mit einem modernen Konzept weiterführen."
Nun werde der Bauantrag vorbereitet und anschließend beim Kreisbauamt Heppenheim eingereicht. Wenn alle notwendigen Genehmigungen vorliegen wird mit der Baumaßnahme begonnen. Durch die Zentralsanierung und Neukonzeption der pflegerischen Ausrichtung werden für das 1973 eröffnete Alten- und Pflegeheim die Weichen für die Zukunft gestellt.
Darüber freut sich auch Pfarrer Angelo Stipinovich, Vorsitzender des Kuratoriums sehr. Er dankte Heimleiterin Heide Neumann und ihrem Team für die große Loyalität in unsicheren Zeiten, der Stadt Lampertheim, dem Bürgermeister, Stadtrat und Kämmerer für die gute Kooperation über die lange Zeit der Verhandlungen. Beim Caritasverband Darmstadt sei das Haus nun in besten Händen. So sei die bisweilen sehr unsichere Zukunft des Hauses gesichert.
Der Caritasverband Darmstadt hat bereits drei Alten- und Pflegeheime in Bürstadt, Bensheim und Einhausen und sieben ambulante Pflegeeinrichtungen. Daher verfügt der Verband mit mehreren hundert Pflegemitarbeitenden über einen reichen Erfahrungsschatz und ein hohes Know-how in der Altenhilfe. "Über Jahrzehnte wird in unserem Verband die Altenhilfe mit Begeisterung innovativ, menschenwürdig und bedarfsgerecht entwickelt. Mit diesen Erfahrungen entwickeln wir nun auch in Lampertheim ein Angebot, dass sich nah am Menschen orientiert", so die Caritasdirektorin.
Herzlich dankte sie dem Pfarrer für sein großes Engagement in den vergangenen Jahren als Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Da der Pfarrer im Februar 2019 seine Pfarrei in Viernheim verlässt, um neue Aufgaben in Namibia zu übernehmen, gab er am 6. Dezember 2018 seinen Vorsitz ab.
Das vorgesehene Sanierungskonzept umfasst im Wesentlichen vier Bausteine: das Alten-Pflegeheim im Hausgemeinschaftsmodell mit 96 Plätzen, Betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren bestehend aus 50 Wohnungen, ein Sozialstationsstützpunkt und eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Die Vermischung von ambulant und stationär sowie das Angebot des Betreuten Wohnens gewährleisten ein breites Angebot an Hilfeformen je nach Bedarf der älteren Menschen.
Damit der Umbau reibungslos vonstatten gehen kann wird derzeit das Sanierungskonzept erarbeitet. Auf acht Etagen sollen jeweils zwölf Bewohner in Einzelzimmern mit eigenem Bad in einer kleinen familiären Wohneinheit, Hausgemeinschaft genannt, gemeinsam wohnen. "Weniger Institution, mehr Mensch", so bringt der Pfarrer die neue Konzeption auf den Punkt, die ihn bei der Vorstellung sehr begeistert habe. Jede Hausgemeinschaft wird über eine eigene Küche verfügen, in der gemeinsam gekocht wird. In einem offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich soll ein möglichst normaler Alltag in der Gemeinschaft gelebt werden. Alltagsbegleiter werden in jeder Hausgemeinschaft präsent sein und den Alltag mit den Bewohnern zusammen leben. Sie sind zuständig für die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, z. B. das Kochen, Wäsche verteilen, für die Betreuung und für leichte Pflege. "Auch Pflegefach- und Hilfskräfte stehen rund um die Uhr zur Verfügung, dennoch spielt Pflege eine andere Rolle - sie steht nicht im Vordergrund sondern findet diskret im Hintergrund statt", so die Caritasdirektorin.
Etwa drei Jahre wird die Sanierungsphase dauern. Zwei der acht Etagen wurden wegen der bevorstehenden Sanierung bereits geschlossen, so dass derzeit 80 Bewohnerinnen und Bewohner hier ihr Zuhause haben.
Heimleiterin Heide Neumann freut sich, dass "nach drei Jahren Hoffen und Bangen" der Trägerwechsel stattgefunden hat. Noch eineinhalb Jahre werde sie die Sanierung vor ihrem Renteneintritt begleiten. "Es ist gut zu wissen, dass es nun weiter geht und auch in Zukunft Menschen hier ein gutes Zuhause finden und Mitarbeitende einen sicheren Arbeitgeber."
Rund 10 Millionen Euro sind nötig, um das Anfang der 70-Jahre gebaute Haus an die Anforderungen moderner Altenpflege anzupassen. Das Sozialministerium und das Bistum unterstützen den Caritasverband finanziell.